ASIEN/INDIEN - Katholischer Priester ermordet: „Er hat sein Leben Gott und den Mitmenschen geschenkt“, so der Bischof

Donnerstag, 29 April 2010

Vasai (Fidesdiesnt) – „Wir Priester haben unser Leben bereits am Tag der Weihe hingegeben. Es gehört nicht mehr uns, sondern Gott. Pfarrer Peter wurde heute vom Herrn und von der Gottesmutter der Verlassenen (Our Lady of Forsaken) aufgenommen, die er so sehr verehrte“, so Bischof Felix Machado von Vasai (bei Mumbai) im Gespräch mit dem Fidesdienst zu dem Ereignis, das alle Einwohner der Region, Katholiken und Nichtkatholiken, schockiert: in der vergangenen Nacht wurde der 74jährige Priester Peter Bombacha von Unbekannten ermordet, nachdem diese in dessen Wohnung in der Nähe der erzbischöflichen Residenz eingedrungen waren.
„Ich habe die Leiche von Pfarrer Peter heute Morgen blutüberströmt gefunden“, so Bischof Machado, den einige Mitarbeiter des Pfarrers zum Tatort gerufen hatten. „Er hatte einen Strick um den Hals und der Mörder hatte ihm mit einer Schere die Kehle durchstochen. Es war ein schrecklicher Anblick. Die Polizei war sofort vor Ort und nahm die Leiche zur Obduktion mit. Ermittlungen zu dem Fall wurden bereits eingeleitet“.
„Die Gemeinde steht unter Schock“, so der Bischof weiter, „Pfarrer Peter hatte zusammen mit seinen Mitarbeitern ein Heim für Alkoholiker gegründet, das auch von ihm geführt wurde. Er stammte aus der Diözese Vasai und war Sohn einer Fischerfamilie: deshalb hieß er auch Petrus. Er war bei allen beliebt und wurde von allen geschätzt“.
„Wir kennen die Tatmotive nicht: vielleicht war es ein Diebstahl oder jemand hatte etwas gegen den Geistlichen“, so der Bischof weiter, der jedoch fundamentalistische Gewalt ausschließt. „Hinduistische Gruppen würde ich hinter der Tat nicht vermuten. Vor alle weil es bei uns in der Gegend keine extremistischen Hindus gibt. Im Gegenteil unsere Beziehungen zu den Hindus sind ausgezeichnet. Es werden mit Sicherheit auch viele Hindus an der Begräbnisfeierteilnehmen, die bereits heute Abend stattfindet und zu der wir rund 10.000 Menschen erwarten.“
Bei dem Trauergottesdienst „wird vor allem das Gebet der trauernden Gemeinde im Mittelpunkt stehen, die dabei jedoch auch hoffend in die Zukunft blicken soll. Ich werde im gegenwärtigen Priesterjahr daran erinnern, dass wir als Priester unser Leben bereits hingegeben haben, dass es Gott gehört und den Mitmenschen. Dabei werde ich aber auch versuchen, die trauernden Menschen zu trösten und ihnen Mut zu machen: wir wollen unser Leid unserer lieben Frau der Verlassenen opfern, an die sich Pfarrer Peter im Gebet stets mit großer Zuversicht und Verehrung wandte.“ (PA) (Fidesdienst, 29/04/2010)


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