AFRIKA/NIGERIA - Die Rolle der Theologie bei der Förderung der menschlichen Entwicklung und beim Aufbau eines Landes

Port Hancourt (Fidesdienst) – Die Kirche trug in der Vergangenheit nicht zuletzt durch theologische Bildung viel zur menschlichen Entwicklung der afrikanischen Länder bei. Dies stellen die zahlreichen Schulen, Seminare, theologischen Institute, Berufsschulen und Bildungszentren für Ordensleute und Laien unter Beweis. Trotzdem ist, wie aus einer Verlautbarung des „Catholic Institute of West Africa“ hervorgeht, künftig noch mehr Engagement in diesem Sektor notwendig.
„Diese Feststellung gründet auf der Tatsache, dass der Kontinent immer noch unter ausgeprägter Unterentwicklung leidet, was weiterhin hohe Analphabetismusraten und die weite Verbreitung von Armut, Korruption und Arbeitslosigkeit unter Beweis stellen. Diese Probleme sind zum Teil auch die Folgen einer mangelnden theologischen Bildung“, heißt es in der Verlautbarung.
Mit Bezug auf Papst Johannes Paul II, der die Familie als „erste und grundlegende Schule der Sozialisierung“ bezeichnet (vgl. Familiaris consortio, 37), erinnern die westafrikanischen Theologen daran, dass die Familie der wichtigste soziale Akteur bei der menschlichen Entwicklung ist und der Ort, wo die Bildung eines Menschen beginnt.
Das „Catholic Institute of West Africa“ lobt die Anstrengungen und Opfer der Eltern bei der Erziehung der eigenen Kinder und fordert mehr Engagement dafür, dass Familien zu einer häuslichen Schule werden, in der man Gott erfahren und den Sinn für Gerechtigkeit und Gleichheit sowie den Respekt der Rechte aller erlernen kann, wo Ehrlichkeit zuhause ist und die Arbeit als Mittel für das soziale Vorankommen gilt.
Angesichts der neuen Herausforderung, die durch das multi-kulturelle, multi-ethnische und multi-religiöse Zusammenleben entstehen, seien die afrikanischen Theologen aufgefordert, neue angemessene Methoden und Ausdrucksformen der Theologie zu entwickeln, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (LM) (Fidesdienst, 26/04/2010)