AMERIKA/MEXIKO - „Gewalt und antidemokratische Strömungen nehmen weltweit zu“, warnt der Generalobere der Gesellschaft Jesu bei einem Besuch in Mexiko

Donnerstag, 22 April 2010

Guadalajara (Fidesdienst) – Gewalt und antidemokratische Strömungen nehmen überall in der Welt zu, so der Generalobere der Gesellschaft Jesu, der aus Spanien stammende Pater Adolfo Nicolas Pachon, bei einem Besuch in Mexiko. „Heute gibt es immer mehr populistische Strömungen und weniger Demokratie, die Information wird manipuliert und die Menschen werden mit konfusen Informationen unter Druck gesetzt, damit sie nicht verstehen was tatsächlich passiert. Auch Webekampagnen manipulieren die öffentliche Meinung im Vorfeld von Wahlen oder zum Verkauf kommerzieller Produkte“, klagt der Ordensmann.
P. Nicholas Pachon erinnert auch an die Zunahme von bewaffneter Gewalt im Zusammenhang mit Drogenhandel und belegt dies damit, dass nach statistischen Angaben allein in den vergangenen 6 Jahren in Mittelamerika 80.000 Menschen ermordet wurden. Dadurch sei die Region die gefährlichste weltweit.
In einem Vortrag am Institut für Technik und Bildung des Westens (ITESO) befasste sich Pater Pachon mit den Herausforderungen, mit denen sich sein Orden konfrontiert sieht: „Es handelt sich dabei um genau dieselben Herausforderungen mit denen sich alle konfrontiert werden, den Herausforderungen, denen die Menschheit gegenübersteht“, so der Jesuitenpater. Prioritäten seien heute die Ausrottung von Kriegen, Gewalt, sozialer Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Als „großer Herausforderung der Menschheit“ bezeichnete der Generalobere auch die Bildungsarbeit, die einer zunehmend „komplexen“ Welt offen gegenüberstehen müsse und deshalb zunehmend anspruchsvoll sein sollte. Ein Großteil der insgesamt 18.500 Mitglieder des Jesuitenordens lebte heute in Lateinamerika, Afrika und Asien, weshalb man „die Zukunft der Gesellschaft Jesu vor diesem Hintergrund planen muss“. (CE) (Fidesdienst, 22/04/2010)


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