ASIEN/THAILAND - Prekäres Gleichgewicht: das Land ist gespalten die Gesellschaft polarisiert

Dienstag, 20 April 2010

Bangkok (Fidesdienst) – „Das Gleichgewicht ist äußert prekär und wenig stabil. Das Land ist gespalten, die Gesellschaf polarisiert. Auf der einen Seite stehen die „Rothemden“ (die gegen die Regierung protestieren) und auf der anderen die (regierungstreuen) „Gelbhemden“; auch in den Reihen der Armee gibt es eine Spaltung, was die Situation noch komplizierter macht. Ich bin nicht sehr optimistisch, was die künftige Entwicklung anbelangt, denn die Armee droht immer wieder mit dem Einsatz von Waffen und auch die Rothemden scheinen gewalttätige Aktionen zu planen“, so ein einheimischer Beobachter aus Bangkok zum Fidesdienst zur aktuellen Lage in der thailändischen Hauptstadt.
In seinen jüngsten öffentlichen Stellungnahmen erklärte der von den „Rothemden“ unterstützte Politiker und Großunternehmer Thaksin Shinawatra ganz offen, dass er selbst die Proteste lenkt. Dabei forderte er die Auflösung der Regierung und Neuwahlen.
„Seine feindselige Einstellung gegenüber der amtierenden Regierung erleichtert die Sache nicht. Im Gegenteil sie verhindert ernsthafte Verhandlungen. Und sollte der gegenwärtige Stillstand nicht überwunden werden, ist allgemeine Gewalt nicht auszuschließen“, warnt der Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Wir befinden uns in einer gefährlichen und schwierigen Lage. Nicht zuletzt auch weil eine Spaltung in den Reihen der Armee zu spektakulären Aktionen der Militärs führen könnte“, so der Beobachter weiter. Im Land häufen sich die Gerüchte im Hinblick auf einen möglichen Staatsstreich und den Ausbruch eines Bürgerkriegs.
Unterdessen verstärkt die Armee die Sicherheitsmaßnahmen gegen die Demonstranten in Bangkok und drohte mit dem Einsatz von Waffen, sollten die Kundgebungsteilnehmer eine festgelegte Schutzlinie in der Nähe von Einrichtungen der Finanz- und Regierungsbehörden überschreiten.
Die „Rothemden“ gaben unterdessen bekannt, dass eine geplante Kundgebung im Finanzviertel Silom abgesagt wurde, damit es nicht zu Auseinandersetzungen mit den Soldaten kommt. Doch die Protestkundgebungen, bei denen die Demonstranten Neuwahlen fordern, gehen weiter und die „Rothemden“ kündigten an, dass man „bis auf unbestimmte Zeit“ im Handelsviertel bleiben werde, das seit dem 3. April belagert wird. (PA) (20/04/2010)


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