AMERIKA/MEXIKO - „Viele Priester üben ihr Amt auf heldenhafte Weise aus und werden dabei nicht selten mit Drohungen und Erpressungen konfrontiert“: Botschaft der Bischöfe an die Mexikaner

Freitag, 16 April 2010

Mexico City (Fidesdienst) – „Wir wünschen uns von ganzem Herzen, dass wir in allen mexikanischen Diözesen die Kontinentale Mission durchführen können, die als pastorales Aktionsprogramm mit der Kraft des Heiligen Geistes dem Glaubensleben der Katholiken neue Impulse gibt“, so die Bischöfe in ihre Schlussbotschaft zur 89. Vollversammlung der Mexikanischen Bischofskonferenz.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, wird in dem Dokument ganz deutliche auch die Situation der Menschen in Mexiko angesprochen: „Wir spüren die vielen Probleme, die unser Land betreffen, am eigenen Leib, darunter auch die verheerende Welle der Gewalt und die Unsicherheit, die seit einigen Jahren in Mexiko herrscht und die zu einem Anstieg der oft unschuldigen Opfer geführt hat“ (vgl. Fidesdienst vom 14. April 2010). „Sorge bereiten uns auch Armut und Ungleichheit, Arbeitslosigkeit und niedrige Löhne, mangelnde Bildung und fehlende Möglichkeiten vor allem für junge Menschen; doch wir sehen auch Zeichen der Hoffnung im Zusammenhang mit einem langsamen wirtschaftlichen Aufschwung und der Zunahme der Arbeitsplätze“, so die Bischöfe weiter.
Im Mittelpunkt der Botschaft steht auch das Zeugnis der Priester: „Das Priesteramt ist nicht nur ein Geschenk, sondern auch eine Aufgabe, die wir demütig und treu erfüllen sollen, indem wir es als einen Dienst verstehen, der die barmherzige Liebe Gottes zu allen Menschen und insbesondere zu Armen und Notleidenden bringen soll. Es soll daran erinnert werden, dass viele Priester ihr Amt auf heldenhafte Weise ausüben und dabei nicht selten mit Drohungen und Erpressungen konfrontiert werden und in einem Umfeld der Armut, der Gewalt und der Aggressionen leben. Als Kirche sind wir dankbar für das Zeugnis, die Diskretion und die großherzige Hingabe des eigenen Lebens auch unter schwierigen Bedingungen. Wir laden deshalb alle ein, ihre Treue zu erneuern und fordern sie dabei zur konstanten Umkehr auf, damit sie das Vertrauen unseres Volkes genießen“.
Das Dokument wurde am 15. April veröffentlicht und ist vom Vorsitzenden der Mexikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Carlos Aguiar Retes von Tlalnepantla und vom Sekretär der CEM und Weihbischof von Texoco, Victor René Rodriguez Gomez, unterzeichnet. Nach inoffiziellen Daten wurden in Mexiko allein in den ersten Monaten dieses Jahres 3.000 Menschen ermordet. Seit Ende 2006 gab es über 22.000 Tote. (CE) (Fidesdienst, 16/04/2010)


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