AFRIKA/ÄGYPTEN - Vereinbarungen zur gemeinsamen Verwaltung und Aufteilung der Gewässer des Nil kommen nicht zustande

Donnerstag, 15 April 2010

Kairo (Fidesdienst) – Ägypten lehnt Vereinbarungen ab, die eine Reduzierung des Anteils der ägyptischen Quote an den Gewässern des Nil vorsieht. Kairo widersetzt sich mit Unterstützung des Sudan den anderen Ländern, die direkt oder indirekt an der Kontrolle des längsten Flusses in Afrika beteiligt sind. Die zehn Länder (Burundi, Demokratische Republik Kongo, Eritrea, Äthiopien, Ägypten, Kenia, Ruanda, Sudan Tansania und Uganda), die sich in der Initiative des Nilbeckens (NBI) zusammenschließen, trafen sich zu einer Versammlung in Sharm El-Sheik (Ägypten) zu Verhandlungen über Vereinbarungen zu dem Bestimmungen über die Verwaltung der Gewässer des Nil.
Diese Vereinbarungen gestalten sich schwierig, da Ägypten die 55,5 Milliarden Kubikmeter Wasser, die dem Land aufgrund früherer Verhandlungen, darunter ein Abkommen aus dem Jahr 1929 zwischen Ägypten und England, zustehen, nicht abgeben will. Das Abkommen aus dem Jahr 1929, das Großbritannien stellvertretend für seine afrikanischen Kolonien unterzeichnete sah vor, dass Kairo 84 Milliarden Kubikmeter Wasser zustanden. Dieses Abkommen wurde durch ein Protokoll integriert, das Ägypten und der Sudan 1959 unterzeichneten und das festlegt, dass Ägypten 55,5 Milliarden Kubikmeter und dem Sudan 18,5 Milliarden Kubikmeter zustehen.
Die anderen Staaten der Initiativen des Nilbeckens würden jedoch die eigenen Quoten im Hinblick auf die Nutzung des Nilgewässers gerne weiter ausbauen. Insbesondere Äthiopien plant den Bau eines Staudamms am Obernil, der weniger Wasser in Richtung Sudan und Ägypten fließen lassen würde.
Der Gipfel von Sharm El-Sheik ging am 14. April zu Ende, ohne dass die Teilnehmer Rahmenbedingungen für die Gemeinsame Verwaltung des Nilwassers schaffen konnten. (LM) (Fidesdienst, 15/04/2010)


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