VATIKAN - Weiterer Bischof der Untergrundkirche von der Regierung anerkannt: Bischof Mathias Du Jiang ist nun offizieller Bischof von Bameng

Donnerstag, 15 April 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) - Bischof Du wurde 1963 in der Inneren Mongolei geboren und 2004 mit Billigung des Papstes zum Bischof geweiht. Die Zivilbehörden hatten ihn bisher als Bischof nicht anerkannt. Aus diesem Grund konnte er in seine Eigenschaft als Bischof nicht öffentlich auftreten oder handeln: er durfte die Erkennungszeichen des Bischofs und das Bischofskreuz nicht tragen und es war ihm auch nicht erlaubt Priester zu weihen.
Die Behörden hatten für den 8. April einen Gottesdienst zur offiziellen Amtseinführung von Bischof Du in der Kathedrale in Sanshenggong mit dem nicht legitimen Bischof von Kunming, Ma Yinglin, geplant, der Generalsekretär der Konferenz der Chinesischen Bischöfe und stellvertretender Präsident der Patriotischen Vereinigung ist.
Bischof Du lehnte jedoch kategorisch ab, das Bischof Ma den Vorsitz bei diesem Gottesdienst haben sollte. „Der Bischof von Bameng bin ich“, soll er gesagt haben, „entweder zelebriere ich den Gottesdienst als Hauptzelebrant oder ich gehe und werde Bauer für den Rest meines Lebens.“. Nach mehrtägigen Verhandlungen, während derer niemand zu dem Bischof Kontakt hatte, akzeptierten die Behörden, dass Bischof Du dem Gottesdienst vorstehen sollte und die Zeremonie wurde nicht, wie von Bischof Du vorgeschlagen, ganz abgesagt.
Die Teilnahme von Bischof Ma als Konzelebrant geschah gegen den Willen von Bischof Du. Vor dem Gottesdienst wurde ein Dokument der Bischofskonferenz verlesen, das Bischof Du offiziell als Bischof von Banmeng anerkennt. Bischof Ma konzelebrierte zusammen mit den anderen Priestern, wobei er jedoch die Paramente des Bischofs trug.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Du an seine Bindung an den Heiligen Stuhl und dankte dem Papst für seine Ernennung zum Bischof von Bameng. An dem Gottesdienst nahmen 24 Priester, 27 Ordensschwestern und rund 300 geladene Gäste teil.
Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein gemeinsames Essen mit den zivilen Autoritäten und dem Sicherheitspersonal, womit die Sicherheitsmaßnahmen beendet wurden, die auf die ganze Stadt angewandt worden waren, wobei sogar Internet und Telefone kontrolliert wurden.
Im Gespräch am Telefon hatte Bischof Du betont, dass es im Leid tat, das er nicht in der Lage gewesen sei, die Konzelebration mit Bischof Ma Yinglin zu unterbinden.
Katholiken aus Bameng äußerten sich unterdessen positiv zu den Ereignissen. „Der Mut von Bischof Du ist beispielhaft. Wir hoffen, dass andere Bischöfe seinem Beispiel folgen werden. Da wir wissen wie diskret, schweigsam und schüchtern unser Bischof ist, ist es offensichtlich, dass es der Heilige Geist war, der ihm seine Worte eingegeben hat.“
Die offizielle Anerkennung des Bischofs von Bameng ebnet den Weg für mehr Zusammenarbeit bei der Pastoralarbeit und bei der Evangelisierungstätigkeit. Wie Bischof Du selbst betont, wird er sich damit in größerem Maß der Bildungsarbeit und der Evangelisierung widmen können; er wird sein Bischofsamt nun ausüben und auch Priester weihen können. Mehrere Diakone haben seit Jahren die Ausbildung und die Vorbereitung auf das Priesteramt abgeschlossen. (Fidesdienst, 15/04/2010)


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