AFRIKA/KENIA - Bischöfe planen Dokument zum Verfassungsentwurf und eine mögliche Legalisierung von Abtreibungen

Mittwoch, 14 April 2010

Nairobi (Fidesdienst) – Die Bischöfe Kenias planen am Rande der Vollversammlung der Bischofskonferenz die Veröffentlichung eines Dokuments zum Verfassungsentwurf. Die Bischöfe tagen im Pastoralzentrum „Santa Maria“ in Nakuru. Im Januar hatten die Bischöfe bereits die eigene Ablehnung im Hinblick auf den Vorschlag des parlamentarischen Ausschusses zur Verfassungsrevision geäußert, der die Änderung einer Klausel zum Beginn des Lebens anregt. Der Als Beginn des Lebens soll nicht mehr wie bisher die Empfängnis sondern die Geburt betrachtet werden.
Die Kirche vertritt die Ansicht, dass ein solcher Schritt möglicherweise der Legalisierung von Abtreibungen den Weg ebnen könnte. „Wenn man in die Verfassung eine Klausel einfügt, die den Beginn des Lebens von der Empfängnis auf die Geburt verlegt, dann ist dies eine Niederlage der Vernunft die zweifelsohne der Legalisierung von Abtreibungen den Weg ebnet“, so die Bischöfe (vgl. Fidesdienst, vom 25. Januar 2010).
Am 24. März hatte der Erzbischof von Nairobi, Kardinal John Njue, bei einem ökumenischen Treffen in der kenianischen Hauptstadt die Ablehnung der katholischen Kirche im Hinblick auf die Klausel zum Beginn des Lebens geäußert (vgl. Fidesdienst 27/03/2010). Ein weitre Punkt des Entwurfs zur Verfassungsrevision, an der die katholische Kirche sowie anderen christliche Konfessionen ebenfalls Kritik üben, ist die Anerkennung der so genannten „Kadhi courts“.
Die Bischöfe äußerten sich nicht zu möglichen Konsequenzen, die ergriffen werden sollen, sollte der Entwurf nicht geändert werden. Unterdessen äußerte sich Erzbischof Zacchaeus Okoath von Kisumu optimistisch, und ist der Meinung, dass bei einem Treffen der Kommission mit den Bischöfen eine Lösung gefunden werden kann. „Das Missverständnis bei der Klausel zu den Abtreibungen ist semantischen Ursprungs. Dieses Problem kann überwunden werden, wenn man einen Teil des Artikels neu formuliert und damit den negativen Sinn ändert“, so der Erzbischof. (LM) (Fidesdienst, 14/04/2010)


Teilen: