AFRIKA/GHANA - Heute versammeln sich in Accra 11 afrikanische Staatchefs und der Generalsekretär der Vereinten Nationen in Accra zu Gesprächen: Cote d’Ivoire, Liberia und Darfur im Mittelpunkt der Debatte.

Donnerstag, 29 Juli 2004

Accra (Fidesdienst) - Der aus Ghana stammende Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan wird sich am heutigen 29. Juli mit 11 afrikanischen Regierungschefs zu Gesprächen über die Krisen in Cote d’Ivoire, Liberia und Sudan in der ghanischen Hauptstadt Accra. Das Gipfeltreffen war von der Afrikanischen Union ursprünglich einberufen worden, um eine Lösung für die Krise in Cote d’Ivoire herbeizuführen, doch auf Initiative des Generalsekretärs der Vereinten Nationen werden sich die Gesprächsteilnehmer auch mit den Krisen in Liberia und im Sudan befassen. Besondere Sorge bereitet die Krise in der westsudanesischen Region Darfur, wo arabischer Reitermilizen Massaker an der einheimischen Bevölkerung verüben, infolge derer bereits eine Million Binnenflüchtlinge die Heimatdörfer verlassen hat und rund 100.000 Menschen im benachbarten Tschad Zuflucht gesucht haben. Angesichts des Drucks, der von einigen westlichen Ländern ausgeübt wurde, wollen die afrikanischen Staatschefs nun versuchen, eine afrikanische Lösung für die Krise im Sudan zu finden, was ein Eingreifen von Ländern aus anderen Kontinenten vermeiden soll.
Was Liberia anbelangt, so werden sich die Gipfelteilnehmer vor allem über den Stand der Entwaffnung der Milizen informieren, die sich in dem im August 2003 beendeten Bürgerkrieg bekämpft hatten (vgl. Fidesdossier zur Waffenfrage in Afrika vom 24. Juli 2004).
Ein besonderes Augenmerk wird die Versammlung jedoch der Krise in Cote d’Ivoire widmen: Das Land ist Seit September 2002 in eine von der Regierung kontrollierte Zone und in von den Guerillaeinheiten der „Forces Nouvelles“ belagerten Zone gespalten. Trotzt der Unterzeichnung von Friedensverträgen in Marcoussis (Name des französischen Ortes der Unterzeichnung) im Januar 2003 wurden bisher keine Fortschritte auf dem Weg der nationalen Einheit gemacht. Die Situation spitzte sich zu, nachdem im März dieses Jahres sieben Oppositionsparteien ihrer Vertreter aus der Regierung der Nationalen Einheit zurückgezogen hatten, die aufgrund des Abkommens vom Januar 2003 gebildet worden war. Die Opposition wollte damit gegen die Politik von Präsident Laurent Gbagbo protestieren, dem sie vorwirft er behindere die Umsetzung der Friedensverträge von Marcoussis. Bei dem Gipfeltreffen in Accra soll nun nach Lösungen zur Überwindung der Spannungen zwischen den beteiligten Parteien gesucht werden. Dies ist keine einfache Aufgabe, auch weil nach Presseberichten aus Accra auch eine Spaltung in den Reihen der Rebellen entstanden sein soll, was zu einer weiteren Zersplitterung der politischen Landschaft führen könnte. (LM) (Fidesdienst, 29/7/2004 -33 Zeilen, 391 Worte)


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