AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - „Die Menschen feierten Ostern in der Hoffnung auf die Befreiung von der Gefahr der Guerillakämpfer“, so der Bischof von Bangassou zum Fidesdienst

Mittwoch, 7 April 2010

Bangassou (Fidesdienst) – „Die Guerillakämpfer der Lord’s Resitance Army (LRA) können uns nicht den Wunsch nach einem Leben im Glauben und der Feier des Osterfests nehmen“, so Bischof Juan José Aguirre Munos von Bangassou im Südosten der Zentralafrikanischen Republik, wo die ugandischen Rebellen der LRA weiterhin ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung treiben (vgl. Fidesdienst vom 23. März 2010).
In der Woche vor Ostern fielen die Rebellen am 21. März in das Dorf Agoumar ein. Dabei starben 11 Menschen, darunter eine Frau die bei lebendigem Leib verbrannt wurde und ein Guerillakämpfer, der von den Selbstschutzgruppen des Dorfes getötet wurde. Es folgten Überfälle auf das Dorf Karmadar am 25. März und Dembia am 28. März. Dort wurden bei einem Eingreifen der ugandischen Soldaten 15 Guerillakämpfer getötet. Seit zwei Jahren ist mit Zustimmung der einheimischen Regierung ein ugandisches Militärkontingent in Zentralafrika stationiert.
„Ich habe die Region besucht, in der die LRA-Kämpfer ihr Unwesen treiben“, so Bischof Aguirre Munos. „Die Menschen sind terrorisiert und machen sich große Sorgen im Hinblick um den Verbleib von 100 Menschen, darunter auch mehrere Mädchen, die bei den Überfällen in den vergangenen Jahren verschleppt wurden.“
„Am Freitag, den 2. April, besuchte ich das Dorf Agoumar, auf das am 21. März ein Überfall verübt worden war. Dort habe ich versucht den geprüften Menschen etwas Trost zu spenden und ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu schenken. Am Tag darauf, dem 3. April, dem Karsamstag, wurden 6 Menschen auf dem Weg nach Rafai, der wichtigsten Stadt in der Region ermordet. Ihr Auto wurde in Brand gesteckt und die armen Insassen, die Opfer des Anschlags wurden, verbrannten bei lebendigem Leib. Dies ist ein weiterer Schmach für die wehrlose Zivilbevölkerung“, so der Bischof.
„Ostern habe ich in Rafai gefeiert. Es war ein Ostergottesdienst im Zeichen der Trauer und der Sorge um die Verschleppten, doch die Menschen wollen trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben, die der Friede des Auferstandenen schenkt. Wir haben den Herrn um Beistand für die Opfer und deren Rückkehr zu ihren Familien gebeten“, so der Bischof von Bangassou abschließend. (LM) (Fidesdienst, 07/04/2010)


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