AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Als „unerhörte Gewalt“ bezeichnet der Bischof von Bangassou die jüngsten Attacke der ugandischen Rebellen im Gespräch mit dem Fidesdienst

Dienstag, 23 März 2010

Bangassou (Fidesdienst) – „Die Rebellen haben ein weiteres Mal unerhörte Gewalt an wehrlosen Menschen verübt. Zuerst haben sie die Menschen nur verletzt, um sie dann mit ihren Macheten grausam zu töten“, so Bischof Juan José Aguirre Munos von Bangassou im Südosten der Zentralafrikanischen Republik zum Fidesdienst in einem Kommentar zur jüngsten Attacke der ugandischen Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) in Agoumar rund zwei Kilometer von Rafai entfernt, wo es vor erst zwei Wochen bereits zu einem Übergriff gekommen war.
„Die Rebellen der LRA fielen am Sonntag, den 21. März gegen zwei Uhr nachmittags über Agoumar herein“, so der Bischof. „Es waren etwa 30, darunter auch 5 oder 6 Frauen. Viele sind kaum 17 Jahre alt. Sie haben zwischen 18 und 20 Menschen ermordet, einige darauf auf barbarische Weise mit ihren Macheten. Danach plünderten sie den ganzen Ort und nahmen alles mit, was sie tragen konnten. Zwischen 20 und 25 Kinder und Jugendliche aus dem Dorf nahmen sie als Träger mit.“
„Die Menschen sind terrorisiert“, so der Bischof von Bangassou. „Ich musste einen Wagen in die Gegend schicken, damit 5 kongolesische Schwestern, die in der Region eine Schule leiten, und nach dem Überfall unter Schock stehen, nach Bangassou gebracht werden konnten. Wir verdanken es dem Mut des polnischen Franziskanerpaters Kodian, dass die armen Opfer des Überfalls würdig begraben wurden, denn alle Einwohner des Dorfes waren unterdessen geflohen“.
„Die LRA-Rebellen werden für ihre Taten in der Region nicht bestraft“, beklagt Bischof Aguirre Munos, „Die zentralafrikanische Armee ist nicht zu sehen und das Militärkontingent aus Uganda, das seit zwei Jahren mit Zustimmung der einheimischen Behörden hier stationiert ist, befindet sich in einem Gebiet an der Grenze zwischen der Zentralafrikanischen Republik und dem Sudan und ist zu weit weg, um die Rebellen daran zu hindern, ihr Unwesen zu treiben.“ (LM) (Fidesdienst, 23/03/2010)


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