AMERIKA/KOLUMBIEN - Bei den Wahlen liegen die Parteien des Regierungsbündnisses des Präsidenten in Führung; Bischöfe der Verwaltungsregion Caqueta hatten ausdrücklich dazu aufgerufen, die eigene Stimme nicht zu verkaufen und „mit reinem Gewissen“ zu wählen

Montag, 15 März 2010

Caqueta (Fidesdienst) – Am Sonntag, den 14. März fanden in Kolumbien Parlamentwahlen statt. Die Stimmen sind noch nicht vollkommen ausgezählt, doch nach ersten Hochrechtungen entsteht folgendes Ergebnis: die U-Partei (U wie der Name des Präsidenten Uribe) erhielt 22,3% der Stimmen, es folgt die Konservative Partei mit 21,32% der Stimmen, danach die Liberale Partei mit 16,22%, die Partei der Nationalen Integration PIN mit 7,92% und die Cambio Radical mit 7,91%. Dies bedeutet, dass sollten die endgültigen Daten das Teilergebnis bestätigen die Parteien des Regierungsbündnisses des Staatspräsidenten Alvaro Uribe weiterhin die Mehrheit im Parlament hätten. Der Verlauf der Wahlkampagne wurde unterdessen bereits im Vorfeld der Wahl beanstandet.
Die Leiterein der Wahlbeobachtermission, Alejandra Barrios, erklärte in einer Presskonferenz, dass „zwei Arten von Aktionen gibt, die den Wahlprozess auf beachtliche Weise beeinflussen“, an erster Stelle meint sie damit Fragen der öffentlichen Sicherheit und an zweiter Stelle Wahlbetrug, wie zum Beispiel den Stimmenkauf.
Zu diesem Thema hatten sich im Vorfeld der Wahl auch die Bischöfe von Florencia und San Cicente del Caguan-Puerto Leguizamo im Verwaltungsbezirk Caquetà geäußert, die die Bürger der Region ausdrücklich zu einer Stimmabgabe mit „reinem Gewissen“ aufgerufen hatten. Der Stimmenkauf durch bestimmte Kandidaten sei inakzeptabel, hatten sie ausdrücklich betont.
„Es liegt in unseren Händen, neue und würdige Methoden zu praktizieren, indem wir unsere Stimme nicht gegen einen Gefallen oder ein Geschenk verkaufen. Wir müssen gut wählen und dabei eine gute Entscheidung treffen. Wenn wir über unsere Stimme verhandeln, dann verkaufen wir damit unser Gewissen und begünstigen die Korruption. Dabei müssen wir uns auch eingehend mit den Regierungsprogrammen befassen, damit wir nicht dieselben Fehler wiederholen“, so Bischof Jorge Alberto Ossa Soto von Florencia und Bischof Javier Munera Correa von San Vincente del Caguan-Puerto Leguizamo in einer Stellungnahme vom 12. März. „Verkauft eure Stimme nicht. Wählt mit reinem Gewissen. Wählt frei. Wählt würdig. Denkt sorgfältig nach und gebt erst dann eure Stimme ab. Erinnert euch daran, dass wir unsere Stimme nicht solchen Kandidaten geben sollten, deren Doktrin gegen die Würde des Menschen oder das Leben verstößt“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe. (CE) (Fidesdienst, 15/03/2010)


Teilen: