ASIEN/PAKISTAN - Christen beten für die Opfer des Attentats auf die Nichtregierungsorganisation World Vision

Donnerstag, 11 März 2010

Lahore (Fidesdienst) – Im Nationalheiligtum der Kathedrale vom Heiligen Herzen beten unzählige Gläubige verschiedener christlicher Konfessionen für die sechs Opfer des jüngsten Überfalls auf die christliche Nichtregierungsorganisation „World Vision“, die in Pakistan zahlreiche Projekte im Bereich des Bildungswesens und der Entwicklungshilfe insbesondere zugunsten von Kindern unterstützt.
Am 10. März hatte ein bewaffnetes Kommando zunächst einen Bombenanschlag und danach mit einem bewaffneten Angriff auf die Büros der Nichtregierungsorganisation im Verwaltungsdistrikt Mansehra in der Nordwestlichen Grenzprovinz verübt. Bei dem Attentat waren sechs pakistanische Mitarbeiter ums Leben gekommen, mindestens weitere sieben wurden verletzt.
Unter den Christen in Pakistan herrscht nach dem Terrorangriff große Bestürzung, vor allem, weil „Nichtregierungsorganisationen wie World Vision dazu beitragen, die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Bevölkerung zu verbessern und dabei keine Unterschiede machen“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen in Pakistan zum Fidesdienst.
Das Heiligtum vom Heiligen Herzen in Lahore ist für die pakistanischen Gläubigen ein wichtiger Bezugspunkt und ein Ort, „zu dem die Gläubigen vor allem in der Fastenzeit pilgern, um gute Werke zu tun und zum Beispiel das ‚Haus der Liebe’ für Waisenkinder der Schwestern von der Nächstenliebe oder andere kirchliche Einrichtungen zu unterstützen“, so der Rektor der Basilika, P. Andrew Nisari.
In diesen Tagen betet man dort vor allem auch für die Opfer des Terrorismus und es werden Spenden für die Familien der sechs Opfer gesammelt.
Nichtregierungsorganisationen und Vereine, die sich in Pakistan für den Schutz der Menschenrechte religiöser Minderheiten einsetzen, arbeiten heute unter schwierigen Bedingungen: viele fühlen sich in Gefahr und befürchten extremistische Übergriffe.
Verschiedene Nichtregierungsorganisationen erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass 2009 für die Christen in Pakistan ein „schwarzes Jahr“ war: über 130 christliche Gläubige starben im Zusammenhang mit Attentaten, Festnahmen, Misshandlungen und Folter. Nach den ersten Monaten des Jahres zu beurteilen, sind die Aussichten für 2010 nicht viel besser. (PA) (Fidesdienst, 11/03/2010)


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