AFRIKA/NIGERIA - Die Gewalt der vergangenen Tage beeinträchtigt die Impfkampagne gegen Poliomyelitis

Mittwoch, 10 März 2010

Jos (Fidesdienst) – Die in Jos (Nigeria) geplante Impfkampagne gegen Poliomyelitis musste infolge der jüngsten Episoden der Gewalt und eines Streiks der Mitarbeiter im Gesundheitswesen auf den 13. März verschoben werden. „Wir brauchten mehr Zeit für die Planung, nach den Veränderungen, die es bereits nach den ersten Episoden der Gewalt im Januar dieses Jahres gab“, heißt es in einer Verlautbarung von Mathew Dabup, Leiter der Impfkampagne, die das Internationale Rote Kreuz in Zusammenarbeit mit Red Crescent Societies durchführt. Die Organisation führte einen Fortbildungskurs für die Mitarbeiter des Gesundheitswesens im nigerianischen Bundesstaat Plateau durch, die an den Streiks nicht teilgenommen hatten. Im Rahmen der Impfkampagne sollen insgesamt mindestens 85 Millionen Kinder in Westafrika geimpft werden. Wie aus Schätzungen des Roten Kreuzes hervorgeht, konnten bereits im Januar infolge der Unruhen 20.000 Personen nicht an der Kampagne teilnehmen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) versucht nun die rund 200.000 Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu schützen, damit möglichst viele Kinder im Alter unter 5 Jahren geimpft werden können. Allein in Jos sollten insgesamt noch 215.000 Kinder geimpft werden, nachdem bereits im Dezember 2009 rund 300.000 Kinder geimpft wurden. In Nigeria besteht die Gefahr einer weiteren Epidemie, nach dem es bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 zu einer solchen Epidemie gekommen war. Nach mehreren Impfkampagnen im Jahr 2009 konnte die Zahl der Infektionen auf die Hälfte reduziert werden. In den vergangenen Jahren hatten verschiedene afrikanische Nachbarländer die Impfkampagnen unterbrochen. So kam es, dass auch in Benin, Burkina Faso, Cote d’Ivoire, Guinea, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Senegal, Sierra Leone und Togo in den vergangenen 12 Monaten neue Krankheitsfälle registriert wurden. (AP) (Fidesdienst, 10/03/2010)


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