AFRIKA/NIGERIA - Das 50jährige Jubiläum der Unabhängigkeit und das 60jährige Jubiläum der Errichtung der Ortskirchen stehen im Mittelpunkt einer Botschaft der Bischöfe an die Nation

Samstag, 27 Februar 2010

Abuja (Fidesdienst) – Nigeria feiert dieses Jahr das 50jährige Jubiläum der eigenen Unabhängigkeit und das 60jährige Jubiläum der Errichtung der Ortskirche. Mit den beiden Jubiläen befassen sich die Bischöfe in einer Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt. „Am 18. April 1950 errichtete Papst Pius XII. die katholischen Ortskirchen in Nigeria. Vor 60 Jahren wurden damit Lagos und Onitsha als Erzdiözesen und Calabar, Benin City, Ondo und Owerri als Diözesen errichtet“, heißt es in der Botschaft, die die Bischöfe Am Ende der Vollversammlung der Nigerianischen Bischofskonferenz veröffentlichten, die vom 22. bis 27. Februar in Abuja tagte. „Die katholische Kirche ist in Nigeria in der Zwischenzeit, Gott sei Dank, gewachsen und hat heute 9 Erzdiözesen, 41 Diözesen und 2 Vikariate. 1950 gab es einen einzigen nigerianischen Bischof, heute sind von 64 Bischöfen nur zwei keine Nigerianer“.
Diese Ergebnisse konnten dank des „unermüdlichen Engagements der Missionare früherer Zeiten erzielt werden, die uns den Glauben gebracht haben“. Mit Bezug auf das Priesterjahr betonten die Bischöfe, dass „Nigeria mit vielen Priestern gesegnet ist, die in ihrer Heimat und im Ausland tätig sind. Wir waren daran gewöhnt, dass Missionare zu uns kamen, heute können wir selbst Missionare in andere Länder entsenden“. In diesem Zusammenhang bitten die Bischöfe ihre Priester darum, dem katholischen Priesteramt treu zu bleiben und meinen damit das einfache Leben, die Demut und den Zölibat.
Was die politische und soziale Lage des Landes anbelangt betonen die Bischöfe, dass „unser Land 50 Jahre nach der Unabhängigkeit verschiedenen Herausforderungen gegenübersteht. Wir brachen dringend eine gute Regierung auf föderaler Ebene und in den einzelnen Staaten und Gemeinden. Wir brauchen politischen Willen und die Bereitschaft zur Korruptionsbekämpfung. Der Mangel an Infrastrukturen wird deutlich am Beispiel der chronischen Krise bei der Stromversorgung und am unzulänglichen Straßennetz. Als Land müssen wir die miteinander in Verbindung stehenden Probleme der Arbeitslosigkeit und der Armut bewältigen, die auch Ursache der weit verbreiteten Unsicherheit sind.“
Die Bischöfe erinnern auch an die jüngsten Unruhen mit ethnischem und religiösem Hintergrund in einigen Teilen des Landes und bieten sich als „Mittler der Versöhnung“ an. Die Bischöfe erinnern jedoch auch an die Verantwortlichkeit der Regierung: „Wie können wir es verantworten, dass wir große Kontingente an verschiede Brennpunkte in ganz Afrika entsenden, während es im eigenen Land immer wieder zu Feindseligkeiten zwischen Volksstämmen und Glaubensgemeinschaften kommt? Wie ist es möglich, dass Nigerianer zu Flüchtlingen im eigenen Land werden? Angesichts der steigenden Zahl der Entführungen sollten wir uns auch fragen: weshalb können Nigerianer sich im eigenen Land nicht sicher fühlen?“.
Die Bischöfe erwähnen abschließend auch die Rückkehr des Staatspräsidenten Umaru Yar’Adua nach Nigeria: „Wir danken Gott für die Rückkehr des Präsidenten Yar’Adua und beten für seine Genesung. In der Zwischenzeit müssen die Stabilität und der Fortschritt mit einer klaren und in der Verfassung verankerten Führungsmannschaft garantiert werden. In diesem Sinn beten wir auch für unseren Interims-Präsidenten und Oberbefehlshaber, Goodluck Jonathan, der nun die Geschicke unseres Landes leitet. Gott möge ihm Weisheit bei der Entscheidungsfindung und Mut bei der raschen und wirksamen Umsetzung geben.“


Teilen: