ASIEN/INDIEN - Bischöfe: „Wir sind in unserem religiösen Empfinden unangenehm berührt, aber ein Anti-Blasphemie-Gesetz lehnen wir ab“

Donnerstag, 25 Februar 2010

Guwahati (Fidesdienst) – „Wir fühlen uns zutiefst in unserem religiösen Empfinden unangenehm berührt durch die beleidigende Christusdarstellung, die in Schulbüchern und auf Plakaten veröffentlicht wurde. Wir sind bestürzt und traurig über ein solches Sakrileg. Und wir unterstützen das gerichtliche Vorgehen der Staaten Megahalaya und Punjab gegen die Verantwortlichen. An die Regierung appellieren wir mit der Bitte, die Achtung religiöser Symbole aller Glaubensgemeinschaften in ganz Indien zu gewährleisten und zu schützen.“, so lautet der Kommentar der indischen Bischöfe am Rande ihrer Vollversammlung (Guwahati, 24. Februar bis 3. März), in deren Rahmen sie eine Resolution im Zusammenhang mit der zur Veröffentlichung eines beleidigenden Christusbildes billigen werden.
Wie der Fidesdienst am Rande der Vollversammlung erfährt, begrüßen die Bischöfe den Rückruf der Schulbücher und das gerichtliche Vorgehen des Staates Megahalaya (Nordostindien) gegen das Verlagshaus und ein ebensolches Vorgehen des Staates Punjab (Nordwestindien), gegen Gruppen, die das betreffende Bild auf Plakate drucken ließen und öffentlich verbreiteten.
Die Bischöfe begrüßen gleichsam die Entschuldigung des Verlagshauses „Skyline Publication“ (das den den Vorfall als „Versehen und menschliches Versagen“ bei den Arbeiten für das Layout des Schulbuchs bezeichnet). Die Bischöfe wünschen sich nun, dass sich solche Episoden in Zukunft nicht wiederholen werden.
Im Hinblick auf eine angebliche geplante Einführung eines Anti-Blasphemie-Gesetzes im indischen Unionsstaat Megahalaya äußern die Bischöfe hingegen die eigene Ablehnung und betonen, dass es im indischen Strafrecht bereits einen Paragraphen gebe, der Strafen für diejenigen vorsieht „die das religiöse Empfinden der Bevölkerung beleidigen“. Diese Art von Gesetzen, so die Bischöfe, lasse sich hingegen leicht durch extremistische Gruppen manipulieren (wie dies zum Beispiel im benachbarten Pakistan geschieht) und gelange damit nicht zum Wohl der Gläubigen. (PA) (Fidesdienst, 25/02/2010)


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