ASIEN/IRAK - Rat der christlichen Religionsführer im Irak: „Die Regierung muss ihren Pflichten nachkommen und wir brauchen die Hilfe Kirchen in aller Welt“

Dienstag, 23 Februar 2010

Bagdad (Fidesdienst) – Die christlichen Religionsführer (Council of Christian Church Leaders) im Irak bitten in einer gemeinsamen Erklärung nach den wiederholten Morden an Christen in Mossul um eine Mobilisierung der Kirchen auf internationaler Ebene, damit die Präsenz der Christen im Irak erhalten bleibt. Die christlichen Religionsvertreter des Landes schließen sich im „Rat der christlichen Religionsführer im Irak“ zusammen, dem Delegierte der insgesamt 14 christlichen Konfessionen im Irak angehören.
Der Generalsekretär des Rates, der armenisch orthodoxe Erzbischof Avak Asadourian erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Wir verurteilen die Konflikte und die Gewalt gegen christliche Gemeinden im Irak und vor allem das, was in den vergangenen Tagen in Mossul geschieht. Doch wir Christen müssen trotzdem mit gütig bleiben, und uns wie der „barmherzige Samariter“ unterschiedslos gegenüber den Angehörigen aller anderen Religionen und Volksstämme verhalten. In diesem schwierigen Moment bitten wir die Regierung darum, dass sie ihrer Pflicht nachkommt und den Frieden sowie die Sicherheit aller irakischen Bürger garantiert. Gleichsam wenden wir uns an die Kirchen in aller Welt und an alle Menschen guten Willens mit der Bitte, dass sie ihre Stimme erheben und alle friedlichen und diplomatischen Mittel ergreifen, um uns zu helfen.“
Der Erzbischof erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass „die Christen im Nahen Osten in großem Maß zur Kultur und zum Fortschritt der Region beigetragen haben, wo sie seit Jahrtausenden leben. Wir betrachten unser Engagement in der Gesellschaft als Ausdruck unsere Nächstenliebe, als christliches Zeugnis, als menschliche Leidenschaft. Ohne unsere Präsenz würde die Region des Nahen Ostens, in der der Erlöser der Menschen, unser Herr Jesus Christus geboren wurde, viel verlieren“.
Zur Lage im Irak sagt der Erzbischof: „Leider waren die Christen im Irak in der Vergangenheit Zielscheibe von Übergriffen von Gruppen mit bösartigen Absichten. Doch unser christlicher Glaube lehr uns, dass wir auf das Böse mit dem Guten antworten sollen: dies haben die Christen im Land zwischen Euphrat und Tigris als wichtiger Bestandteil der irakischen Gesellschaft stets getan.“
„In derart schlimmen Zeiten“, so Erzbischof Asadourian abschließend, „erinnern wir uns immer an die Worte unseres Herrn, der sagt: fürchtet euch nicht vor denen, die euren Leib töten, die Seele aber nicht töten können (Mt, 10,28). Wir werden das Böse mit dem Guten besiegen, durch die Barmherzigkeit und das Gebet. Auf diese Weise wollen wir im Irak weiterleben.
Der Rat der christlichen Religionsführer im Irak wurde am 10. Februar in Bagdad gegründet. Er soll die Tätigkeit der christlichen Religionsführer im Irak koordinieren, die insgesamt 14 christliche katholische, protestantische und orthodoxe Konfessionen vertreten. (PA) (Fidesdienst, 23/02/2010)


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