ASIEN/INDIEN - Beleidigende Christusdarstellung: Bischöfe rufen zu friedlichem Verhalten auf und wenden sich in einem Schreiben an den Bildungsminister

Dienstag, 23 Februar 2010

New Delhi (Fidesdienst) – In einem gemeinsamen Appell rufen die indischen Bischöfe zu friedlichem Verhalten auf und schreiben einen offiziellen Brief an den Bildungsminister, den sie darum bitten, Verlagshäuser und Lehrmaterial sorgfältig zu prüfen, bevor Veröffentlichungen in die Schulen des Landes gelangen: dies teilt die indische Bischofskonferenz dem Fidesdienst mit, nachdem es infolge der Veröffentlichung eines Christusbildes in einem beim Verlag „Skyline Publication“ in Delhi erschienenen Schulbuch zu einer Eskalation der Gewalt gekommen war (vgl. Fidesdienst vom 22/02/2010).
Über das Verlagshaus, aus dem das Unterrichtsmaterial stammt, sagt der Sprecher der Bischofskonferenz, P. Babu Joseph zum Fidesdienst: „Man kann nicht sagen, dass es sich um einen Verlag der hinduistischen Extremisten handelt, doch mit Sicherheit steht das Unternehmen eher extremistischen Kreisen nahe, von denen es zweifelsohne auch unterstützt wird.“
In ihrem gemeinsamen Appell rufen die Bischöfe, die sich am 24. Februar in Guwahati (Nordostindien) zur Vollversammlung der Bischofskonferenz treffen, zum Bemühen um ein harmonisches Zusammenleben der Religionen auf. P. Joseph sagt diesbezüglich zum Fidesdienst: „Die Bischöfe haben diese den christlichen Glauben beleidigende Darstellung zwar verurteilt, doch sie fordern vor allem Frieden in Punjab und in ganz Indien. Denn Gewalt führt nur zu weiterer Gewalt und hinduistische Extremisten suchen nur einen Vorwand, um zur Rache gegen Christen aufzurufen. Die Bischöfe werden die Regierung in Punjab auch darum bitten, die 25 im Zusammenhang mit den Unruhen festgenommenen Christen freizulassen, unter denen sich auch Katholiken befinden. Die Plakate mit der betreffenden Christusabbildung wurden von hinduistischen Extremisten aufgehängt, die damit Unruhe provozieren wollten. Die Regierung versprach unterdessen, dass sie die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen werde“. (PA) (Fidesdienst, 23/02/2010)


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