VATIKAN - Weltgebetstag um geistliche Berufungen: „Um die besonderen Berufungen zum Priesteramt und zum geweihten Leben zu fördern und die Berufungspastoral stärker und nachhaltiger zu machen, ist daher das Vorbild jener unverzichtbar, die bereits „ja" gesagt haben zu Gott“

Mittwoch, 17 Februar 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Um die besonderen Berufungen zum Priesteramt und zum geweihten Leben zu fördern und die Berufungspastoral stärker und nachhaltiger zu machen, ist daher das Vorbild jener unverzichtbar, die bereits „ja" gesagt haben zu Gott und zu dem Plan, den er für jeden Menschen hat. Das persönliche Zeugnis, das aus konkreten Lebensentscheidungen besteht, wird die Jugendlichen ermutigen, ihrerseits anspruchsvolle Entscheidungen über die eigene Zukunft zu treffen.“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum 47. Welttag um geistliche Berufungen am 25. April 2010, dem 4. Sonntag in der Osterzeit zum Thema „Das Zeugnis weckt Berufungen“.
Der Papst erinnert zu Beginn seiner Botschaft daran, dass sich das Thema des Weltgebetstages gut in das Priesterjahr einfügt und betont: „Ob Bemühungen in der Berufungspastoral Früchte zeitigen, hängt in der Tat zuallererst von Gottes gnädigem Handeln ab. Die pastorale Erfahrung zeigt jedoch, daß auch die Qualität und der Reichtum des persönlichen und des gemeinschaftlichen Zeugnisses derer, die im Priesteramt und im geweihten Leben bereits auf den Ruf des Herrn geantwortet haben, zur Fruchtbarkeit beitragen“. Schon im Alten Testament seien sich die Propheten bewusst gewesen, daß sie dazu berufen sind, mit ihrem Leben zu bezeugen, was sie verkündigen, und Papst Benedikt XVI. betont: „Das geschieht auch heute in der Kirche: Gott bedient sich des Zeugnisses der Priester, die ihrer Sendung treu sind, um neue Berufungen zum Priestertum und zum geweihten Leben im Dienst des Gottesvolkes zu wecken“.
Sodann nennt Papst Benedikt XVI. drei Aspekte des Lebens des Priesters, die ihm „für ein wirksames Zeugnis des Priesters wesentlich erscheinen“: vor allem die Freundschaft mit Christus, denn „Jesus lebte in ständiger Einheit mit dem Vater. Das weckte auch in den Jüngern den Wunsch, dieselbe Erfahrung machen zu dürfen und von ihm zu lernen, in ständiger Gemeinschaft und in immerwährendem Dialog mit Gott zu leben…. Das Gebet ist das wichtigste Zeugnis, das Berufungen weckt.“ Ein weiterer Aspekt des Weihepriestertums und des geweihten Lebens sei die vollständige Hingabe seiner selbst an Gott. „In der Nachfolge Jesu muß jeder, der zu einem Leben besonderer Weihe berufen ist, sich bemühen, Zeuge für die völlige Selbsthingabe an Gott zu werden. Von da kommt die Fähigkeit, sich in voller, beständiger und treuer Hingabe für jene einzusetzen, die die Vorsehung ihrem Hirtendienst anvertraut hat“. Schließlich gehe es auch um das Leben in Gemeinschaft: „Insbesondere der Priester muß ein Gemeinschaftsmensch sein, der allen Menschen gegenüber offen ist und die ganze Herde, die ihm der Herr in seiner Güte anvertraut hat, auf dem Weg zusammenhalten kann. Er muß helfen, Spaltungen zu überwinden, Risse zu heilen, Unverständnis und Gegensätze auszugleichen, Kränkungen zu vergeben.“
Mit Bezug auf das geweihte Leben betont der Papst: „Die Existenz der gottgeweihten Männer und Frauen selbst spricht von der Liebe Christi, wenn sie ihm in völliger Treue zum Evangelium nachfolgen und sich seine Urteils- und Verhaltenskriterien in Freude zu eigen machen… Wenn sie sich von Gott ergreifen lassen und sich selbst zurücknehmen, wecken ihre Treue und die Kraft ihres Zeugnisses auch weiterhin im Herzen vieler Jugendlicher den Wunsch, ihrerseits Christus für immer und mit großherziger Ganzhingabe zu folgen.“ Dabei erinnert Papst Benedikt XVI. daran, dass „jeder Priester und alle gottgeweihten Männer und Frauen, die ihrer Berufung treu sind, diese Freude, Christus zu dienen, an andere weitergeben und sie laden alle Christen ein, auf die allgemeine Berufung zur Heiligkeit zu antworten“ und beendet seine Botschaft mit dem Wunsch, dass „dieser Weltgebetstag vielen Jugendlichen erneut eine wertvolle Gelegenheit bieten möge, über die eigene Berufung nachzudenken und sie mit Einfachheit, Treue und völliger Bereitschaft anzunehmen“. (SL) (Fidesdienst, 17/02/2010)


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