AMERIKA/COSTA RICA - Laura Chinchilla: die erste Frau im Amt des Staatspräsidenten von Costa Rica

Montag, 8 Februar 2010

San José (Fidesdienst) – Zum ersten Mal wurde in Costa Rica eine Frau in das Amt des Staatschefs gewählt: es handelt sich um Laura Chinchilla Miranda, die bei den Umfragen bereits als Favoritin galt, und von 2006 bis 2008 stellvertretende Regierungschefin unter Oscar Arias (Friedensnobelpreisträger 1987) war. Die Vertreterin der linken Partido de Liberacion Nacional (PLN) erhielt 47% der Stimmen, wobei sich ihr größter Widersacher der Mitte-Links-Koalition, Otton Solis mit 24% zufrieden geben musste. Die neu gewählte 50jährige Politikerin bat in einem Appell um den Dialog mit den politischen Gegnern und den verschiedenen Sektoren der Gesellschaft und versprach die Fortsetzung der Politik ihres Vorgängers Arias: die Verbesserung des Gesundheits- und Bildungssystem, Sicherheit und Förderung von Ehe und Familie.
Sie machte ihre Kandidatur anlässlich des „Marsches für das Leben und die Familie“ am 28. November 2009 öffentlich, bei dem 50.000 Menschen zum Protest gegen Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Ehen auf die Straße gegangen waren. Ihre Anwesenheit hatte bei den meisten Vertretern der Opposition großes Erstaunen hervorgerufen. Im Laufe der Wahlkampagne sagte sie in einem Interview mit Radio „La Paz del dial“. „Ich vertrete eine pro-life-Vision. Ich verstehe nicht, dass es Eltern gibt, die ihren Kindern Respekt gegenüber Tieren beibringen und dabei in der Lage sind, menschliches Leben zu vernichten“.
Am Wahl-Sonntag, den 7. Februar feierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Hugo Barrantes Urena von San José, um 7.00 Uhr einen Gottesdienst, zu dem alle Kandidaten für das Präsidentenamt eingeladen waren. (CE) (Fidesdienst, 08/02/2010)


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