ASIEN/PHILIPPINEN - „Von den Präsidentschaftskandidaten fordern wir Klarheit zum Thema Lebensschutz“: Erzbischof Paciano Aniceto, Präsident der bischöflichen Kommission Leben und Familie, zu den Vorwürfen der Presse

Freitag, 5 Februar 2010

Manila (Fidesdienst) – „Die Kandidaten für das Präsidentschaftsamt müssen klar Stellung nehmen im Bezug auf Fragen, die den Respekt für das Leben und die Familie betreffen. Wenn sie sich als Katholiken bezeichnen, dann darf es keinen Unterschied zwischen dem Glauben und dem öffentlichen Amt geben, für das sie kandidieren“, so der Präsident der bischöflichen Kommission Leben und Familie, Erzbischof Paciano Aniceto von San Fernando, im Gespräch mit dem Fidesdienst. Die Kommission der Philippinischen Bischofskonferenz veröffentlichte Ende 2009 einen „Katechismus zum Thema Familie und Leben zur Wahl 2010“. Darin wird die Position der Kirche erläutert und man bittet die Regierenden um eine Moral „im Licht des Glaubens“. Politiker sollen Gesetze ablehnen, die nicht mit dem Recht auf Leben und den Rechten der Familien vereinbar sind.
Das Dokument hat im Vorfeld der Wahlen im Mai dieses Jahres zu einer Debatte in der Presse und in der Öffentlichkeit geführt, denn die Kandidaten sahen sich „gezwungen“ zu einem Gesetzestext Stellung zu beziehen, der dem Parlament derzeit zur Diskussion vorliegt: das so genannte „Reproductive Health Bill“.
Der Gesetzentwurf sieht die Legalisierung von Abtreibungen und Verhütungsmitteln für Minderjährige zur Geburtenregelung vor. Die Debatte im Parlament wurde unterdessen auf die Zeit nach der Wahl verschoben. Dies führte zu heftigen Reaktionen der Presse: der „Philippine Daily Inquirer“ warf der Kirche vor, sie sei „in ihrem Inneren ungerecht und unmoralisch“ und wolle dem Land eine Moral auferlegen, die Freiheit der Bürgereinschränken und die Geburtenregelung behindern.
Erzbischof Aniceto sprach mit dem Fidesdienst über die Position der Kirche, die in Kürze in einer offiziellen Verlautbarung erläutert werden soll: „Wir haben Ungerechtigkeit und unmoralisches Verhalten immer in der Öffentlichkeit und in den Reihen der Kirche immer wieder kritisiert. Oft haben wir Korruption beklagt und Transparenz gefordert. Dies gilt vor allem für die Politik und insbesondere im Vorfeld der Wahlen. Die Frage der so genannten „reproduktiven Gesundheit“ ist neu auf der Agenda und erfordert eine unmissverständliche Position der Politiker und der Kirche. Wir wollen auf die Fallstricke im Gesetz hinweisen, das derzeit dem Parlament zur Debatte vorliegt und erinnern dabei auch an die Druckausübung seitens der UNO und der Vereinigten Saaten, die Mittel der Geburtenkontrolle befürworten, die gegen das Recht auf Leben verstoßen. Wir möchten die Bürger über diese delikate Gewissensfrage im Licht des Glaubens aufklären.“ (PA) (Fidesdienst, 05/02/2010)


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