AFRIKA/NIGERIA - „Das Menschenleben ist heilig“, so christliche uns muslimische Religionsführer in Nigeria in einem gemeinsamen Schreiben zur Gewalt in Jos

Freitag, 22 Januar 2010

Abuja (Fidesdienst) – „Das Menschleben ist heilig und Gott allein hat das Recht, es zu schenken und es zu nehmen. Deshalb muss es geachtet, geschützt, bewahrt werden und zwar von allen Menschen, die sich zu Gott bekennen, wie er auch immer heißt“, schreiben in einer gemeinsamen Verlautbarung der Präsident der Christians Association of Nigeria (CAN), Erzbischof John Olorunfemi Onaiyekan von Abuja und der Präsident des Nigeria Supreme Council for Islamic Affairs (NSCIA) und Sultan von Sokoto, Aljaji Muhammad Sa’ad Abukabar III..
In ihrem gemeinsamen Schreiben verurteilen die beiden Vertreter der wichtigsten christlichen und islamischen Organisationen die Gewalt in der Stadt Jos im Bundesstaat Plateau (vgl. Fidesdienst vom 20. und 21. Januar 2010). Gleichsam fordern sie zum Engagement für Frieden und Versöhnung auf.
Die beiden Religionsführer trafen sich zusammen mit anderen Mitgliedern des Nigerian Inter-religious Council (NIREC) in der nigerianischen Landeshauptstadt Abuja.
„Wenn man einen Streit mit Gewalt und Blutvergießen lösen will, dann ist dies gottlos. Gewalt kann Probleme nie lösen, im Gegenteil, es verschlimmert sie“, heißt es in der Veröffentlichung. „Im Namen der Religionsgemeinschaften, die wir vertreten, verurteilen wir mit Nachdruck die neue Welle der Gewalt, zu der es in Jos und Umgebung in den vergangenen Tagen noch einmal kam.“
„Wir vertrauen dem Erbarmen Gottes alle an, die dabei ums Leben kamen. Und wir sprechen allen Angehörigen der Opfer unser aufrichtiges Beileid aus. Gleichsam erneuern wir den Aufruf des Interreligiösen Ausschusses des Bundesstaates Plateau und dessen Bitte um Verzicht auf Gewalt und Rückkehr zum Frieden“, so die Religionsvertreter.
„Die Hauptverantwortung für die Garantie der Sicherheit des Lebens und der Güter“, so die Mitglieder des NIREC, „trägt die Regierung“. In diesem Zusammenhang begrüßt der Ausschuss die Maßnahmen, die von der Regierung auf den verschiedenen Ebenen zur Eindämmung der Krise getroffen wurden. Man müsse jedoch auch in Zukunft die Situation aufmerksam verfolgen. Damit können man nicht nur ähnliche Krisen in anderen Teilen des Landes vermeiden, sondern auch „beobachten, wer die Gewalttäter rekrutiert, sie mit Waffen versorgt oder auf andere Weise unterstützt“.
„Wenn Nigeria das Problem der sozialen Unruhen lösen will, dann dürfen die Sicherheitsbeamten die Täter nicht länger als unberührbar betrachten“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (LM) (Fidesdienst, 22/01/2010)


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