AMERIKA/HAITI - Für schwerverletzte Kinder gibt es kaum Hoffnung

Mittwoch, 20 Januar 2010

Port-au-Prince (Fidesdienst) – Eugenio Ajroldi di Robbiate, vom Pressebüro des Malteserordens beschreibt in einer Mitteilung, die dem Fidesdienst vorliegt, die tragische Situation der Kinder, die beim Erdbeben, das Haiti in der vergangenen Woche erschütterte, verletzt wurden. „Gestern konnten wir ein 10jähriges Mädchen operieren, das zum Glück keine schweren Verletzungen hatte. Doch für schwerverletzte Kinder gibt es leider nur wenig Hoffnung“, berichtet einer der drei Ärzte von Malteser International, Dr. Klaus Runggaldier, der seit Sonntag in der haitianischen Hauptstadt ist, wo die Malteser zusammen mit anderen internationalen Hilfswerken vor Ort tätig sind.
Die Mitarbeiter von Malteser International arbeiten im Krankenhaus „Francois de Sales“ im Zentrum von Port-au-Prince. In Zusammenarbeit mit der Partnerorganisation COTEDO mit Sitz in der Dominikanischen Republik verteilen die Malteser auch Lebensmittel und Medikamenten in fünf Aufnahmecamps und Notaufnahmestellen in der Umgebung von Port-au-Prince.
Wie der Beauftragte des Malteserordens in Rom berichtet ist das Krankenhaus des Malteserordens „Sacre Coeur“ im Norden des Landes an die Grenzen der Aufnahmekapazität gelangt: Schwerverletzte werden im Helikoptern in das Krankenhaus gebracht. Auch die Malteser bestätigen die tragische Situation, die bereits andere internationale Hilfswerke in den vergangenen Tagen beklagten: Ärzte sehen sich mangels medizinischer Geräte oft gezwungen auch bei einfachen Brüchen Gliedmaßen zu amputieren.
Insgesamt arbeiten 10 Ärzte der Malteser auf Haiti. Das Land, das zu den ärmsten auf der ganzen Welt gehört, hat auch die höchste Sterblichkeitsrate bei Kindern und Müttern. Die Amerikanischen Niederlassungen des Malteser Ordens arbeiten dort auch mit der Stiftung CRUDEM und deren wichtigster Einrichtung, das Krankenhaus „Sacre Coeur“ in Milot zusammen. Dort gibt es auch ein Ernährungszentrum, das jährlich rund 4.000 Kindern das Leben rettet. Allein 2007 wurden über 56.000 Patienten ärztlich untersucht, 4.000 im Krankenhaus behandelt und 72.000 Labortests durchgeführt. Insgesamt gab es 1.300 Entbindungen. (CE) (Fidesdienst, 20/01/2010)


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