VATIKAN - Papst beim Angelusgebet: „Unsere Verkündigung des Evangeliums Christi wird umso glaubwürdiger und wirkungsvoller sein, je mehr wir in seiner Liebe vereint sind“; erneuter Appell für Haiti

Montag, 18 Januar 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Der Tag der Migranten und Flüchtlinge, der religiöse Dialog mit den Juden und die Einheit der Christen standen im Mittelpunkt der Ansprache von Papst Benedikt XVI. zum sonntäglichen Angelusgebet am 17. Januar. Die Gegenwart der Kirche unter den Migranten „war stets konstant im Laufe der Zeit und hat dabei zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts außerordentliche Ziele erreicht“, so der Papst, der daran erinnerte, dass der Welttag dieses Jahre den minderjährigen Migranten und Flüchtlingen gewidmet ist. „Auch Kinder, gleich welcher Nationalität und Hautfarbe müssen stets als Person und Ebenbild Gottes betrachtet und gegen alle Ausgrenzung und Ausbeutung verteidigt werden.“
Mit Blick auf seinen Besuch bei der jüdischen Gemeinde Roms am Nachmittag nannte er diese Visite „eine weitere Etappe auf dem Weg des Einklangs und der Freundschaft zwischen Katholiken und Juden“ und er betonte, dass man „trotz der Probleme und Schwierigkeiten zwischen den Gläubigen der beiden Religionen ein Klima großen Respekts und des Dialogs atmet; das zeigt, wie sehr unsere Beziehungen schon gereift sind und wie sehr wir gemeinsam bezeugen, was uns eint.“
Sodann erinnerte Papst Benedikt XVI. an die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen vom 18. bis 25. Januar, die „für alle Christusgläubigen eine günstige Zeit für die Neubelebung des ökumenischen Geistes, die Begegnung das gegenseitige Kennenlernen und Beten und das gemeinsame Nachdenken ist. Mit Bezug auf das diesjährige Thema „Ihr seid Zeugen dafür“ (Lk 24,48) betonte der Papst: „Unsere Verkündigung des Evangeliums Christi wird umso glaubwürdiger und wirkungsvoller sein, je mehr wir in seiner Liebe als wahre Brüder vereint sind. Deshalb lade ich alle Pfarreien, Ordensgemeinschaften und kirchliche Vereine und Bewegungen ein, unermüdlich und insbesondere bei den Gottesdiensten für die volle Einheit der Christen zu beten.“
Im Anschluss an das Angelusgebet erinnerte der Papst erneut an die dramatische Situation in Haiti: „Denken wir schließlich auch an die Menschen in Haiti – der Nuntius, der glücklicherweise überlebt hat, informiert mich ständig, und so habe ich u.a. die schmerzliche Nachricht erhalten, dass der Erzbischof beim Erdbeben ums Leben gekommen ist – so wie viele Priester, Ordensleute und Seminaristen. Ich ermutige alle karitativen Organisationen, die sich um den immensen Hilfsbedarf dieses Landes kümmern. Ich bete für die Verletzten, für die Obdachlosen, für alle, die auf tragische Weise das Leben verloren haben.“ (SL) (Fidesdienst, 18/01/2010)


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