AFRIKA/NIGERIA - Es wächst die Sorge im Hinblick auf die Ungewissheit über den Gesundheitszustand des Präsidenten

Montag, 11 Januar 2010

Abuja (Fidesdienst) – Seit rund 50 Tagen hält sich der nigerianische Präsident Umaru Yar’Adua in einem Krankenhaus in Saudi Arabien auf. Da sein aktueller Gesundheitszustand nicht bekannt ist, wächst im Land die Sorge.
Wie die nigerianische Zeitung „NEXT“ berichtet ist der Zustand des Staatschefs sehr ernst: er soll nach ernsthaften Hirnschäden nicht mehr in der Lage sein zu regieren. „NEXT“ übt in diesem Zusammenhang Kritik an der Art und Weise, wie ein enger Personenkreis unter Leitung der Ehefrau des Präsidenten eine vollständige Isolierung des Staatschefs bestimmte. Auch verschiedene Minister und leitende Verwaltungsbeamte haben keinen Kontakt mit dem Präsidenten und wissen nichts über seinen Gesundheitszustand.
Nach Ansicht führte die Geheimhaltung des Gesundheitszustands des Präsidenten „zu Chaos in der Regierung“. „Niemand weiß, was passiert“, so ein Regierungsvertreter gegenüber „NEXT“.
Der Außenminister Ojo Maduekwe bekräftigte in einem Interview mit der BBC, dass er seit sechs Wochen keine Gelegenheit hatte, mit dem Präsidenten zu sprechen. Es gebe jedoch kein Machtvakuum, denn der stellvertretende Präsident Goodluck Jonathan leiste „ausgezeichnete Arbeit“.
Nigeria ist das bevölkerungsreichste afrikanische Land und gehört zu den wichtigsten Erdölproduzenten südlich der Sahara. Immer wieder kommt es zu ethnischen und religiösen Spannungen, die im politischen Machtkampf auf lokaler und bundesweiter Ebene von den verschiedenen Seiten oft zum eigenen Vorteil genutzt werden. (LM) (Fidesdienst, 11/01/2009)


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