AFRIKA/ÄGYPTEN - “Die Sicherheit wurde wiederhergestellt und die Situation hat sich beruhigt, doch ich bitte die Christen in aller Welt darum, uns nicht zu vergessen und für uns zu beten”, so der Bischof von Luxor im Gespräch mit dem Fidesdienst

Samstag, 9 Januar 2010

Kairo (Fidesdienst) – „Wir sind den Behörden dankbar für alles was sie dafür tun, um die Sicherheit von Christen und Muslimen zu gewährleisten, damit unsere Gemeinden beruhigt sein können“, so der koptische Bischof von Luxor, Youhannes Zakaria, in dessen Diözese sich die Ortschaft Naga Hamadi befindet, wo am 7 Januar sechs christliche Gläubige und ein muslimischer Wachmann nach der Christmette in der katholischen Marienkirche getötet wurden (vgl. Fidesdienst vom 8. Januar 2010).
„Die Polizei hat im Zusammenhang mit dem Attentat 3 Verdächtige festgenommen und die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Für christliche und muslimische Kultstätten gibt es Polizeischutz. Die Lage hat sich wieder beruhigt“, so Bischof Zakaria. „Es hat auch ein sehr positives Treffen zwischen christlichen und muslimischen Religionsführern stattgefunden, bei dem das Engagement aller für Frieden und Versöhnung bekräftigt wurde.
„Auch beim Begräbnis der 6 christlichen Gläubigen wurde die Bedeutung des friedlichen Zusammenlebens hervorgehoben. Eine christliche Delegation nahm am Begräbnis des muslimischen Wachmanns teil, der bei dem Attentat ums Leben kam. Es war ein sehr bewegendes Erlebnis“, so der Bischof.
„In unseren Dörfern“, so der Bischof weiter, „leben Christen und Muslime friedlich zusammen. Leider versucht eine muslimische Minderheit dieses Zusammenleben mit blutigen Attentaten, so wie es am vergangenen Freitag verübt wurde, zu untergraben. Ich glaube nicht, dass es für dieses Problem eine einfache Lösung gibt: dieses Kreuz müssen wir tragen“.
„Aus diesem Grund bitte ich die Christen in aller Welt um das Gebet für die christlichen Gemeinden in Not, mit Blick auf die jüngsten Ereignisse in Ägypten, aber auch in Malaysia und Tunesien. Als kleine christliche Gemeinde in Ägypten beten wir unsererseits dafür, das die Christen in Europa die Wurzeln ihres Glaubens neu entdecken, wie uns Johannes Paul II. und Papst Benedikt XVI. lehren“, so Bischof Zakaria abschließend. (LM) (Fidesdienst, 09/01/2010)


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