ASIEN/INDIEN - Ökumenische Initiativen in der Vorweihnachtszeit: „Gott ist bei den Menschen in Not“

Montag, 14 Dezember 2009

Bhopal (Fidesdienst) – Eine besondere ökumenische Initiative fand in der Vorweihnachtszeit in Bhopal statt– dem Ort, an dem vor nunmehr 25 Jahren ein verheerender Unfall in der Industrieanlage der „Union Carbide“ großes Leid unter der Bevölkerung verursachte.
Wie der Fidesdienst aus Kreisen der Ortskirche im indischen Unionsstaat Madhya Pradesh erfährt, betonte Erzbischof Leo Cornelio von Bhopal vor kurzem bei einer ökumenischen Veranstaltung, dass Christen berufen seien, gemeinsam und im Einvernehmen die vielfältigen Herausforderungen anzugehen, die sich aus dem heutigen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Kontext in Indien ergeben.
Die Menschen in Bhopal wissen seit dem tragischen Unfall im Jahr 1985, was Leid, Pessimismus und die Hoffnungslosigkeit derjenigen bedeutet, die sich Fragen, weshalb Gott manchmal „abwesend“ zu sein scheint. „Doch Gott ist gerade bei Menschen in Not“, so die Vertreter verschiedener christlicher Religionen in Bhopal, „und es ist die Aufgabe der Christen, ihn zu vergegenwärtigen und in der heutigen Welt seine Liebe zu bezeugen.“
In diesem Sinn rief Erzbischof Cornelio alle zum gemeinsamen Gebet auf, „damit wir eins sind“. Dabei sei vor allem auch der gegenseitige Respekt ein notwendiges Element auf dem Weg der ökumenischen Bewegung zur Einheit.
Eine weitere ökumenische Initiative wurde aus Orissa gemeldet: die Christen des Unionsstaates schließen sich in einem ökumenischen Forum unter dem Namen „Sampradayik Hinsa Prapidita Sangathana“ (Verein der Opfer der Gewalt zwischen verschiednen Gemeinschaften) zusammen. Das Forum hat seinen Hauptsitz in Kandhamal, wo es in der jüngeren Vergangenheit zu besonders heftiger Gewalt gegen Christen kam. Der Verein arbeitet eng mit anderen Organen der Gesellschaft zusammen und möchte Überlebende vor weiterer Gewalt schützen und rechtlichen Beistand leisten. Ziel ist die Förderung von Legalität, Gerechtigkeit und Frieden. (PA) (Fidesdienst, 14/12/2009)


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