ASIEN/HEILIGES LAND - Christliche Religionsführer in der Vorweihnachtszeit: Stoppt die Besatzung und schafft Frieden

Samstag, 12 Dezember 2009

Jerusalem (Fidesdienst) – In einem gemeinsamen Appell fordern verschiedene Religionsvertreter im Heiligen Land in der Zeit vor Weihnachten eindringlich die Beendigung der Besatzung der palästinensischen Gebieten und des Boykotts, der die Volkswirtschaft des Landes erdrückt und die Menschen verarmen lässt. Zudem verlangen sie den Abriss der Mauer, die die beiden Völker teilt und neue Verhandlungen für den Frieden in der Region. Zu den Unterzeichnern des Appells gehören der emeritierte Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, der evangelische Bischof im Heiligen Land und Jordanien, Munib Younan, und der griechisch-orthodoxe Patriarch in Jerusalem, Erzbischof Tehodosios Atallah Hanna.
In ihrem Dokument mit dem Titel „The Kairos Palestine Document“, in dessen Mittelpunkt der „Kairos“, die „Gunst des Augenblicks“ steht, betonen sie darauf hin, dass man die Weihnachtszeit als einen solchen Augenblick nutzen sollte um sich erneut und bewusst mit der Frage des andauernden Konflikts zwischen den Völkern im Heiligen Land befassen sollte. Mit dem Bemühen und des guten Willens der internationalen Staatengemeinschaft und der verantwortlichen Politiker sowie der Kirchen in der Region und müsse „Friede möglich sein“ und dieser sei die einzige Hoffnung für das Heilige Land. Doch dies erfordere die gemeinsame Anstrengung und nicht nur „leere Worte“, die seit allzu langer Zeit auf einen tatsächlichen Wandel in der Region warten lassen.
Die Unterzeichner des Appells bezeichnen die Besatzung als „Sünde vor Gott und den Menschen“ und erinnern an die dringlichsten Probleme, darunter „die von Israel errichtete Mauer zu Palästina, die Blockade des Gazastreifens, die israelischen Siedlungen auf palästinensischem Gebiet, das demütigende Vorgehen der Soldaten an den Straßenblockaden, die religiösen Einschränkungen und Hindernisse beim Besuch von Kultstätten, die in Israel festgehaltenen Gefangenen und die Untätigkeit der internationalen Staatengemeinschaft angesichts einer solchen Tragödie“. Doch „Gott hat uns geschaffen, um in Frieden zu leben“, heißt es in dem Text weiter, „unser Land hat eine universale Sendung und das Versprechen für unser Land war noch nie ein politisches Programm, sondern die Präludium des Heils für alle Menschen“.
Die Katholiken im heiligen Land versuchen unterdessen im Rahmen verschiedener interreligiöser Initiativen des Dialogs ein günstiges Klima zu schaffen. „Gott darf nie Quelle der Gewalt und Verwüstung sein“, so die christlichen Religionsvertreter abschließend. (PA) (Fidesdienst, 12/12/2009)


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