AFRIKA/SÜDAFRIKA - Am 12. Dezember wird der in Südafrika ermoderte Missionar der Weißen Väter beerdigt: er war vor allem in den benachteiligten Regionen des Landes tätig und ist bereits der vierte katholische Priester, der dieses Jahr in Südafrika einem Mord zum Opfer fällt

Mittwoch, 9 Dezember 2009

Pretoria (Fidesdienst) – Am Samstag, den 12. Dezember wird P. Louis Blondel von den Afrikamissionaren (Weiße Väter) beerdigt, der in der Nacht von Sonntag auf Montag (6./7. Dezember) in Diepsloot, einem Vorort von Pretoria (Südafrika), ermordet wurde. Der Begräbnisfeier in Diepsloot wird Erzbischof Paul Mandla Khumalo von Pretoria vorstehen.
Zwei Verlautbarungen, die dem Fidesdienst vorliegen, zum einen vom Generaloberen der Afrikamissionare, P. Gerard Chabanon, zum anderen vom Sprecher der Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC) rekonstruieren die Umstände des Mordes an dem auf Frankreich stammenden Missionar. In der Nacht von Sonntag auf Montag drangen drei junge Männer durch ein Fenster in die Wohnung der Missionare in Diepsloot ein. Sie weckten einen kanadischen Mitbruder von P. Louis und eine weitere Person, die in der Wohnung schlief, ließen sich von beiden ihre Mobiltelefone aushändigen und forderten sie auf, die Wohnungstür zu öffnen. Durch die Tür gelangte ein weiterer Mann in die Wohnung, der wissen wollte, ob sich andere Personen in dem Appartement aufhielten. Daraufhin gingen sie zum Zimmer von P. Louis Blondel, der die Tür öffnete und sofort mit einem einzigen Schuss getötet wurde.
Der 70jährige P. Louis Blondel stammte aus Nordfrankreich. Er war 15 Jahre lang als Lehrer für Philosophie in Tansania tätig gewesen. Seit 1987 lebte er in Südafrika. Im Juni 2009 war sein zweites Mandat als Provinzial der Weißen Väter für das Südliche Afrika (Malawi, Mosambik, Südafrika) zu Ende gegangen. Als Lehrer für Philosophie war er auch am St. Peter’s Seminary in Hammanskraal tätig, gründete das Emmaus-Zentrums „Cordis“ und wirkte an Entwicklungsprojekten für die Township Orange Farm am Stadtrand von Johannesburg mit bis er 2008 schließlich nach Diepsloot umzog, ebenfalls eine Township mit rund 300.000 Einwohnern zwischen Johannesburg und Pretoria. In Diepsloot hatte P. Blondel eine neue Pfarrei gegründet.
„Die Afrika Missionare und die kirchliche Gemeinschaft, in der P. Louis tätig war, danken Gott für sein konkretes Engagement im Dienst des Evangeliums, für seine zahlreichen Initiativen und seine kreative Intelligenz“, schreibt der Generalobere der Afrikamissionare abschließend.
Wie der Sprecher der SACBC mitteilt, wurden unterdessen wurden fünf Verdächtige von der südafrikanischen Polizei festgenommen. P. Blondel ist bereits der vierte Missionar, der dieses Jahr in Südafrika einem Mord zum Opfer fällt. Bereits am 27. Februar wurde Pfarrer Daniel Matsela Mahuzla aus der Diözese Klerksdorp von vier Banditen in der Nähe von Bloemhof ermordet, während er sich am Steuer seines Wagens befand, Pfarrer Lionel Sham, der als Gemeindepfarrer in Mohlakeng (Erzdiözese Johannesburg) tätig war, wurde am 7. März 2009 ermordet. Pater Ernst Plöchl, ein 78jähriger österreichischer Missionar aus der Kongregation der Missionare von Mariannhill wurde am 31. Mai in der Provinz Kapstadt ermordet. (LM) (Fidesdienst, 09/12/2009)


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