AFRIKA/MADAGASKAR - “Wir müssen lernen Aids im Familienverband zu bekämpfen”: Botschaft der Jesuiten in Afrika und Madagaskar zum Welt-AIDS-Tag

Donnerstag, 26 November 2009

Karen (Fidesdienst) – Zum bevorstehenden Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember wendet sich P. Fratern Masawe von der Vereinigung der Ordensoberen der Jesuiten in Afrika und Madagaskar (Jesuit Superiors of Africa and Madagascar, JESAM) in einer Botschaft an allen in Afrika tätigen Mitbrüder.
Nach Ansicht von Pater Masawe ist die „Bekämpfung von Aids im Familienverband“ der erste Schritt damit HIV-Infizierte nicht länger als „Todgeweihte“ betrachtet und deshalb ausgegrenzt, abgelehnt oder diskriminiert werden. „Denn als Mitglieder der Familie Gottes müssen wir so handeln, wie Jesus es uns vorgemacht hat“, heißt es in der Botschaft. Dabei dürfe man die Krankheit nicht nur als medizinisches Problem betrachten, denn es gehe um „eine Frage der ganzheitlichen Entwicklung und Gerechtigkeit, die einen ganzheitlichen und globalen Ansatz der Kirche erfordert“.
Pater Masewa erinnert auch daran, dass man sich nicht von den „enormen Problemen des Kontinents“ verängstigen und entmutigen lassen dürfe, zu denen auch HIV und Aids gehören. Denn sie seien Teil des Lebens und werden dies auch noch lange sein. Als große Familie müsse man die Herausforderung zuversichtlich angehen. „Aids ist zusammen Mit Malaria und Tuberkulose eine Pandemie, die die afrikanischen Völker dezimiert und ihr wirtschaftliches und soziales Leben ernsthaft beeinträchtigt“. Die Position der Kirche werde dabei oft als „zu streng, unrealistisch oder moralisch“ betrachtet und andere Faktoren, wie „Armut, Hunger, Krieg, Zwangsumsiedlungen, häusliche Gewalt und Prostitution“ begünstigten die Verbreitung des Virus zusätzlich.
Doch kirchliche Programme gewährleisteten die Betreuung vieler Aidskranken. Auch hier sei es Ziel „in der Familie zu leben: das Leben des Einzelnen zu respektieren und Solidarität mit Bedürftigen unter Beweis zu stellen. „Wie Jesus, Maria und Josef in der Heiligen Familie, so kennt auch die Kirche als Familie Gottes in Afrika ihre Söhne und Töchter, deren Bedürfnisse, Stärken und Schwächen, Ängste und Hoffnungen. Sie zeigt dieses liebevolle Wissen auf familiäre Weise durch Programme der HIV-Prävention und indem sie sich der Aidsranken annimmt und sich dabei gleichwohl für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden einsetzt“, so der Jesuitenpater abschließend, „Wie die Afrikasynode so dankt auch JESAM allen, die sich großherzig im Rahmen dieses schwierigen Apostolats der Liebe und Zuwendung engagieren“. (AP) (Fidesdienst, 26/11/2009


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