VATIKAN - „Ich bitte alle Bürger, sich für eine rasche Befriedung des Landes einzusetzen, im vollen Respekt der Menschenrechte … Die internationale Staatengemeinschaft soll sich für die humanitären und wirtschaftlichen Belange einsetzen“: Appell des Papstes bei der Generalaudienz

Donnerstag, 12 November 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Am Ende der Generalaudienz, die am 11. November in der nach Papst Paul VI. benannten Synodenaula stattfand, bat der Papst um Hilfe für Sri Lanka: „Es sind nun etwa sechs Monate seit dem Ende des blutigen Konflikts auf Sri Lanka vergangen. Mit Genugtuung stellt man fest, dass die staatlichen Behörden in den vergangenen Wochen sehr darum bemüht waren, die Rückkehr der Kriegsflüchtlinge zu erleichtern. Ich ermuntere dazu, dieses Engagement weiter zu führen, und bitte alle Bürger des Landes, eine baldige Versöhnung zu fördern im vollen Respekt der Menschenrechte. Damit verbunden ist auch die Bewältigung aller politischen Herausforderungen, die das Land zu meistern hat. Ich hoffe, dass die internationale Staatengemeinschaft sich für die humanitären und wirtschaftlichen Belange Sri Lankas einsetzt und bete zur Gottesmutter von Madhu, damit sie weiterhin über dieses geliebte Land wache.“
In seiner Katechese zur Generalaudienz am 11. November sprach Papst Benedikt XVI. über die cluniazenzische Reform. In der deutschsprachigen Katechese sagte er hierzu: „Die Reformbewegung von Cluny war im Mittelalter nicht nur für die geistliche Erneuerung der Kirche von größter Bedeutung, sondern auch für die Identitätsbildung eines christlichen Europas. 910 gründete Herzog Wilhelm III. von Aquitanien im burgundischen Cluny ein Benediktinerkloster, das rasch zu einem wichtigen geistlichen Zentrum werden sollte.“
„Das abendländische Mönchtum war aufgrund verschiedener politischer und sozialer Umstände im Verfall begriffen. Cluny brachte hier eine Wende und neue Blüte durch die Rückführung des monastischen Lebens auf seine ursprünglichen Ideale und die erneute Einhaltung der Benediktregel. Im Mittelpunkt stand dabei die Feier der Liturgie, die einen Vorgeschmack und eine Teilnahme an der Liturgie des Himmels darstellt. Dazu gehörte auch die Förderung der Musik, der Kunst und Architektur, vor allem aber die Schaffung eines Klimas des Gebets in Stille und innerer Sammlung. Viele Klöster schlossen sich der Reform von Cluny an oder waren Gründungen dieser Abtei, so daß schon bald ein Netz cluniazensischer Klöster Europa überzog. Die Verbreitung der Bewegung wurde auch dadurch begünstigt, daß die Klöster nicht der bischöflichen oder weltlichen Gewalt unterstellt waren, sondern direkt unter dem Schutz des Papstes standen.“, so der Papst weiter.
So konnte die cluniazensische Reform auf die ganze Kirche ausstrahlen und mithelfen, die Übel der Zeit – die Simonie, d.h. den Kauf von kirchlichen Ämtern, und die Unmoral vieler Kleriker – zu bekämpfen. Die Gesellschaft insgesamt profitierte von den sozial-karitativen Tätigkeiten sowie den wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen der Klöster. Die Bewegung von Cluny hat so auch Anteil an dem langen Prozeß der europäischen Völker, der zur Anerkennung der Werte der menschlichen Person und des Friedens als Grundlagen der Gesellschaft führte“, so Papst Benedikt XVI. abschließend. (SL) (Fidesdienst, 12/11/2009 – 40 Zeilen, 456 Worte)


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