VATIKAN - VI. Weltkongress der Flüchtlings- und Migrantenpastoral: “Eine pastorale Antwort auf das Migrationsphänomen in der Ära der Globalisierung“

Mittwoch, 4 November 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Vom 9. bis 12. November tagt im Vatikan der VI. Weltkongress der Migranten- und Flüchtlingspastoral zum Thema: „Eine pastorale Antwort auf das Migrationsphänomen in der Ära der Globalisierung. Fünf Jahre nach der Instruktion Erga migrantes caritas Christi“. Es nehmen die Delegierten der Europäischen Kommissionen für Menschliche Mobilität der fünf Kontinente, die Vertreter des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM), Mitglieder der Kongregation für Religiöse Institute und von kirchlichen Vereinen und Bewegungen teil, die unter Migranten tätig sind. Eingeladen sind auch Vertreter anderer kirchlicher Gemeinschaften, Internationaler Organisationen und der Internationalen Katholischen Organisationen, Experten sowie Mitglieder und Berater des Päpstlichen Rates für die Pastoral für Migranten und Menschen unterwegs. Der Päpstliche Rat fördert und koordiniert den Kongress.
„Die Globalisierung hat es ermöglicht, dass außerordentliche Ziele in allen Bereichen erreicht wurden, doch man darf auch unbefriedigende Ergebnisse nicht verheimlichen“, so der Präsident des Päpstlichen Rates der Pastoral für Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Antonio Maria Vegliò, bei einer Pressekonferenz zur Präsentation der Veranstaltung- Die Globalisierung hat einen neuen Arbeitsmarkt geschaffen und hat demzufolge viele zur Auswanderung gedrängt, auch um vor Armut, Elend, Naturkatastrophen und lokalen und internationalen Konflikten zu flüchten oder vor politischer und religiöser Verfolgung. Sie hat die Märkte für das internationale Eingreifen geöffnet, doch es hat kein Niederreißen der Mauern der nationalen Grenzen für den freien Verkehr von Menschen gegeben, bei denen die Souveränität der Staaten und ihrer Verfassungen unter Bewahrung der Legalität und der Sicherheit gewährleistet worden wären“. Erzbischof Vegliò warnte vor der heute bestehenden Gefahr, dass „die ganze Debatte über die Globalisierung fast ausschließlich mit Bezug auf den wirtschaftlichen und finanziellen Bereich geführt wird“., während für die Christen die Herausforderung darin bestehe, „jeden Menschen zu fördern und zu schützen, mit einer besonderen Option für die Schwächsten, wie dies unter anderen gerade die Migranten und Flüchtlinge sind“. Aus diese Grund „steht die Kirche den Migranten nahe, vor allem den Opfern des Menschenhandels, den Flüchtlingen, den Asylbewerbern und den Menschen die unter den Dramen der Mobilität leiden- Sie ist berufen, ihre Anliegen in den verschiedenen Kontexten zu verteidigen und dabei auch an der Förderung angemessener Normen auf lokaler und internationaler Ebene mitzuwirken, die eine gute Integration begünstigen.“
Der Sekretär des Päpstlichen Rates für die Pastoral unter Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Agostino Marchetto, stellte den Journalisten das Veranstaltungsprogramm zum Kongress vor, der am 9. November im Petersdom mit einem Gottesdienst mit Kardinal Bertone eröffnet wird. Gleich im Anschluss daran wird die Eröffnungssitzung stattfinden. Danach werden die Kongressteilnehmer vom Papst in Audienz empfangen. Am Nachmittag des 9. November widmen sich die Kongressteilnehmer dem Thema „Völkerbewegungen“ als Ursprung und Auswirkung der Globalisierung. Am Dienstag, den 10. November ist der Vormittag der Jugendpastoral unter den Migranten und Flüchtlingen und der Kooperation der Kirchen in den Heimat- und Gastländern gewidmet. Am Nachmittag des 10. November und am Morgen des 11. November stehen die ökumenische und interreligiöse Zusammenarbeit in der heutigen Situation im Mittelpunkt, wobei kirchliche Bewegungen über ihre Erfahrungen berichten. Dabei wird es auch um die Kooperation zwischen kirchlichen und zivilen Behörden gehen. Am Nachmittag des 11. November steht eine Diskussionsrunde zum Thema „Die seelsorgerische Betreuung von Migranten von Flüchtlingen in Gefängnissen und Haftanstalten“. Am Donnerstag, den 12. November geht der Kongress mit der Vorstellung des Entwurfs eines Schlussdokuments zu Ende, das wie gewöhnlich den Ablauf, die Beschlüsse und Empfehlungen der Veranstaltung berücksichtigt. (SL) (Fidesdienst, 04/11/2009)


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