ASIEN/MALAYSIA - Streit um den Namen “Allah”: 15.000 Bibeln beschlagnahmt

Freitag, 30 Oktober 2009

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – Über 15.000 Bibeln wurden von der Polizei Malaysias beschlagnahmt und werden die Kirchen und Häuser der christlichen Gläubigen nicht erreichen können: das teilen Fides kirchliche Quellen in Malaysia mit, die in der christlichen Bevölkerung Bestürzung und Verwunderung feststellen.
Die Behörden haben die Bibeln beschlagnahmt, die aus Indonesien kommen und dort gedruckt wurden, weil sie in der Übersetzung des Textes das Wort „Allah“ verwenden, um sich auf Gott zu beziehen. Die Bibeln waren für die christlichen Gläubigen in der malaysischen Region Sarawak bestimmt und sind in indonesischer Sprache verfasst, die der malaysischen sehr ähnlich ist. In beiden wird das Wort „Gott“ mit „Allah“ übersetzt.
Wegen dieser Zuordnung besteht ein Konflikt zwischen der Regierung und den christlichen Gemeinden, der nach verschiedenen Verordnungen, Genehmigungen und Kehrtwendungen nun in den Gerichtssälen angelangt ist (siehe Fides 2/3/2009). Die malaysischen Richter müssen nun entscheiden, ob es den malaysischen Christen erlaubt sein soll, in ihren Veröffentlichungen den Ausdruck „Allah“ als Bezeichnung Gottes zu verwenden.
Muslimische Gruppen sind der Ansicht, die Verwendung des Wortes „Allah“ sei ein ausschließliches Vorrecht der Muslime und kann sich nur auf die islamische Religion beziehen; die Christen argumentieren, dass in der malaiischen Sprache nur dieses Wort existiert, um Gott zu bezeichnen. Die katholische Kirche hat beschlossen, diese Frage vor Gericht zu bringen und erklärt, dass es verfassungswidrig sei, den Christen – die die malaiische Sprache sprechen - linguistische oder kultische Einschränkungen aufzuerlegen.
Von den über 26 Millionen Bewohnern in Malaysia sind 47,7 % Muslime, 8,3 % Christen (davon 830.000 Katholiken), der Rest Hindus, Buddhisten und Anhänger traditioneller Kulte. (PA) (Fidesdienst 30/10/2009 Zeilen 26 Worte 266)


Teilen: