AFRIKA/NIGERIA - „Alle Bundesstaaten sollten ein Gesetz über die Rechte der Kinder erlassen“, so die Päpstlichen Kindermissionswerke in Nigeria

Montag, 19 Oktober 2009

Abuja (Fidesdienst) – „Wir erinnern an die dringende Notwendigkeit, dass Priester, Ordensleute, Eltern, Erzieher, Katechisten, Lehrer und Staatsbeamte über die Rechte des Kindes in der Kirche und in der Gesellschaft informiert werden müssen, damit diese Personen aktiv an der Förderung und am Schutz der Würde der Kinder in aller Welt mitwirken können. Wir freuen uns darüber, dass in mehreren Staaten, die das Gesetz über die Rechte der Kinder (Child Rights Act) des Jahre 2003 bereits gebilligt und erlassen wurde“, heißt es im Schlussdokument des Fortbildungskurses für die Betreuer der Missionswerke (School of Missionary Animators’ – SOMA), der von den Kindermissionswerken in Nigeria veranstaltet wurde.
Der Fortbildungskurs für Betreuer missionarischer Gruppen fand vom 7. bis 14. Oktober im Pastoralzentrum der Diözese Issele-Uku im Bundesstaat Delta im Süden Nigerias im Rahmen der Jahresversammlung der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria statt.
In seinem Vortrag hatte der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Nigeria, Msgr. Hypolite Adigwe, beklagt, dass erst 12 der insgesamt 36 nigerianischen Bundesstaaten den „Child Rights Act“ des Jahres 2003 erlassen haben, weshalb eine strafrechtliche Verfolgung von Verbrechen gegen Kindern in den Staaten, die das Gesetz nicht erlassen haben, nicht möglich sei.
„Wir wissen, dass man in einigen Staaten einer Unterzeichnung des Gesetzes über die Rechte der Kinder abweisend gegenübersteht. Doch wir möchten alle daran erinnern, dass die Rechte des Kindes nicht von einem Gesetz abhängen, sondern für jedes Kind unveräußerlich sind“, heißt es in dem Dokument.
Die Päpstlichen Kindermissionswerke in Nigeria planen eine Aufklärungskampagne zur Förderung der Rechte der Kinder: dabei sollen auch Kinder über ihre Rechte in der Kirche und in der Gesellschaft aufgeklärt werden, außerdem möchte man Seminar für Priester, Ordensleute, Katechisten, Eltern, Erzieher und Pastoralarbeiter zur eigenen Rolle bei der Förderung der Rechte der Kinder veranstalten und die Arbeit mit Kindern in den Pfarrgemeinden, Schulen und Familien fördern.
Außerdem wünscht man sich, dass jede Diözese den Kindermissionswerken besondere Aufmerksamkeit widmet und die Ausbildung von Gruppenbetreuern fördert; die einzelnen Diözesen sollen an der Aufklärungskampagne über die Rechte der Kinder teilnehmen und die Regierung des eigenen Staates dafür sensibilisieren; das Apostolat der Kindermissionswerke soll die Lehrpläne katholischer Schulen mitgestalten; die Tätigkeit der Kindermissionswerke soll in den Pastoralprogrammen und bei der liturgischen Planung berücksichtigt werden.
„Wir bitten die Kirche und die Regierung Kinder auch künftig vor jeder Form der Gewalt zu schützen, insbesondere vor Kinderhandel, Verschleppung, rituellen Morden, Abtreibungen, usw. Wir verurteilen entschieden alle Religionsführer, Prediger, Heiler, Eltern und Institutionen, die Kinder als verhext oder vom Teufel besessen betrachten. Abschließend fordern wir in diesem Jahr, das den Priestern gewidmet ist, alle Priester auf, der missionarischen Bildung der Kinder ein besonders Augenmerk zu schenken. Gleichwohl laden wir dazu ein, in den Pfarreien besondere Bibliotheken für Kinder einzurichten“, heißt es in der Verlautbarung abschließend. (LM) (Fidesdienst, 19/10/2009)


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