AFRIKA/SÜDAFRIKA - Die Bischöfe des südlichen Afrika stellen bei der Afrikasynode eine besondere Einrichtung vor: das Katholische Parlamentarische Verbindungsbüro

Freitag, 9 Oktober 2009

Rom (Fidesdienst) – Bischof Barry Alexander Anthony Wood von Durban (Südafrika) stellte seiner Rede bei der Sondersynode der Bischöfe für Afrika eine Initiative der Southern Africa Catholic Bishops’ Conference (SACBC) vor, die als Vorbild für andere afrikanische Länder dienen könnte. Es handelt sich um das Katholische Parlamentarische Verbindungsbüro (Caholic Parliamentarian Liaison Office, CPLO). „Obschon die Katholiken in Südafrika nur 9% der Bevölkerung ausmachen“, so Bischof Wood in seinem Beitrag, „sind von den 440 Abgeordneten des Parlaments 22% katholisch. Trotzdem, und dies ist ein wichtiger Punkt, unterhält das Büro Kontakte im Hinblick auf Forschungsarbeit und Informationsaustausch zu allen Parlamentariern, unabhängig von deren religiöser oder politischer Zugehörigkeit“.
„Wir haben eine gewissen Anzahl von Vollzeitmitarbeitern, die sich mit der wissenschaftlichen Forschung im Zusammenhang mit den Gesetzentwürfen befassen, die dem Parlament zur Prüfung vorgelegt werden“, so der Bischof. Diese Arbeit finde „im Licht der auf dem Evangelium gründenden Werte statt und schöpft mit vollen Händen aus der Kirchlichen Soziallehre“. Die Parlamentarier fänden weder die Zeit noch die Ressourcen, um selbst derart sorgfältige Nachforschungen im Zusammenhang mit einem spezifischen Thema zu betreiben. „Deshalb werden die erstellten Untersuchungen von den meisten Abgeordneten sehr geschätzt“, betont Bischof Wood weiter.
Das CPLO erläutere zudem in einer Reihe von Dokumenten die Position der Kirche zu Gesetzentwürfen, die in den verschiedenen Parlamentarischen Kommissionen diskutiert werden. „Diese Dokumente stehen einem weitaus größeren Publikum zur Verfügung als die Anmerkungen und Kommentare zu den in jüngerer Zeit verabschiedeten Gesetzen. Dies trägt zu einer Bewusstseinsbildung auf nationaler und manchmal auch auf internationaler Ebene statt, was Probleme von öffentlichem Interesse und die jeweilige Antwort der katholischen Kirche anbelangt, so der Bischof.
Das CPLO habe in den vergangenen 12 Jahren großen Einfluss ausgeübt und dieser Einfluss bestehe auch dank der informalen Kontakte fort, die zwischen den Mitarbeitern des Verbindungsbüros der Abgeordneten hergestellt werden konnten.
Zweimal im Jahr veranstaltet das Katholische Parlamentarische Verbindungsbüro der Bischöfe des südlichen Afrika Fortbildungskurse für Delegierte der verschiedenen Bischofskonferenzen in anderen Ländern. An solchen Kursen nahmen Delegierte aus Simbabwe, Äthiopien, der Demokratischen Republik Kongo und Sierra Leone teil. (LM) (Fidesdienst. 09/10/2009)


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