VATIKAN - Kardinal Arinze, einer der drei delegierten Präsidenten der Afrikasynode: „Wenn man das Antlitz Christi durch konkrete Solidarität zeigt, dann ist das an sich schon ein wichtiger Faktor der Evangelisierung“

Mittwoch, 30 September 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Vom 4. bis 25. Oktober tagt im Vatikan die zweite Sondersynode der Bischöfe für Afrika. Der emeritierte Präsident der Kongregation für die Gottesdienste und die Sakramentenordnung, Kardinal Francis Arinze, ist einer der drei vom Papst ernannten delegierten Präsidenten. Bereits bei der ersten Afrikasynode im Jahr 1994 war Kardinal Arinze, damals von Papst Johannes Paul II. zum delegierten Präsidenten ernannt worden. Damals war er Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog.
Im Vorfeld der Afrikasynode bat der Fidesdienst Kardinal Arinze, der aus der Erzdiözese Onitsha in Nigeria stammt, wo er bis zu seiner Berufung in den Vatikan als Erzbischof tätig war, um einen Beitrag zu den Hauptthemen der Versammlung und zur Rolle der Evangelisierung.
„Das Thema, das ausgewählt wurde – „Die Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens“ – zeigt die allgemeine Ausrichtung, die man der Synode geben will“, so Kardinal Arinze zum Fidesdienst, „Die erste Versammlung, die 1994 stattfand hat sich mit vielfältigen Aspekten (Verkündigung und Inkulturation des Glaubens, Gerechtigkeit und Frieden, interreligiöser Dialog, Kommunikationsmittel) befasst, während die zweite Versammlung sich auf einen besonderen Bereich konzentrieren wird: Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden. Indem sie diesen Denkanstoß gibt, möchte die Kirche die öffentliche Debatte nicht monopolisieren sondern sie im Gegenteil begünstigen, indem möglichst alle daran beteiligt werden, die auf verschiedenen Ebenen – in der Politik, in der Wirtschaft oder in der Kultur – eine Rolle spielen. Doch Christen sind, wie Papst Benedikt XVI. betont, berufen ihren Glauben durch die Liebe zu bezeugen und das Antlitz Christi durch konkrete Solidarität zu zeigen und dies ist an Sich schon ein wichtiger Faktor der Evangelisierung. Jesus wandte sich vor allem An die Armen bei der Verkündigung des Reiches Gottes als das Kommen einer gerechten Welt, in der, wie wir heute sagen würden, die Menschenrechte respektierte werden, Ich bin gerade von einer Reise nach Nigeria zurück gekehrt, wo ich sehen konnte, wie die verschiedenen christlichen Gemeinden darauf warten. Auch die zivile Gesellschaft ist am Thema der Synode interessiert. Das Amt, in das ich vom Heiligen Vater berufen wurde, bedeutet für mich Engagement für eine offene Diskussion und die Förderung der Initiative der Einzelnen. Ich wünsche mir, dass die Synodenversammlung die besten Früchte hervorbringen wird. (AM/SL) (Fidesdienst, 30/09/2009 – 32 Zeilen, 391 Worte)


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