VATIKAN - Bei dem Treffen mit den Patriarchen und den Großerzbischöfen der Orientalischen Kirchen kündigt Papst Benedikt XVI. eine Sondersynode der Bischöfe für den Nahen Osten an, die vom 10. bis 24. Oktober 2010 stattfinden wird

Montag, 21 September 2009

Castel Gandolfo (Fidesdienst) – „Wenn wir von Frieden sprechen, dann gehen unsere Gedanken vor allem in die Region des Nahen Ostens. Deshalb nutze ich die Gelegenheit, um eine Sondersynode der Bischöfe für den Nahen Osten anzukündigen, die von mir für die Zeit vom 10. bis 24. Oktober 2010 einberufen wurde. Das Thema lautet: „Die katholische Kirche im Nahen Osten: Gemeinschaft und Zeugnis: die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele’ (Apg 4,32)“, so Papst Benedikt XVI. zur bevorstehenden Sondersynode der Bischöfe für den Nahen Osten, beim Treffen mit den Patriarchen und den Großerzbischöfen der Orientalischen Kirchen am 19. September.
„Wir danken Gott für dieses informelle Treffen“, so der Papst, „ das es uns ermöglicht, die Stimme der Kirchen zu hören, denen ihr mit bewundernswerter Hingabe dient und die Bande der Gemeinschaft zu festigen, die diese mit dem Apostolischen Stuhl verbinden“. Der Papst erinnerte an die erste Etappe seiner „ideellen Pilgerreise in da Herz des christlichen Orients“ am 24. April 2005, beim Grab des heiligen Petrus, zu Beginn seiner Pontifikats, und bezeichnete das Treffen als eine „weitere bedeutende Etappe“, denn er beabsichtige diese Wallfahrt fortzusetzen und damit den verschiedenen Bitten „um häufigeren Kontakt mit dem Bischof von Rom“ entsprechen, damit die Gemeinschaft der Orientalischen Kirchen mit dem Petrusnachfolger gefestigt wird und man sich gemeinsam mit Themen von besonderer Wichtigkeit befasst.
„Ich empfinde jene Synodalität, die der orientalischen Kirche so teuer ist und die auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil begrüßt wurde, als meine hauptsächliche Pflicht“, so der Papst weiter. Mit Bezug auf das Konzilsdekret Orientalium Ecclesiarum und das Apostolische Schreiben Orientale Lumen von Papst Johannes Paul II. erneuerte der Papst den Wunsch, dass die Orientalischen Kirchen „neu erblühen“ mögen, damit sie „mit frischer apostolischer Kraft die ihnen anvertraute Aufgabe meistern… und die Einheit aller Christen insbesondere der orientalischen auf der Grundlage des Dekrets über den Ökumenismus fördern…“ (Orientalium Ecclesiarunm,1). Und betonte dabei: „Der ökumenische Horizont steht oft in Verbindung mit dem interreligiösen. In diesen beiden Bereichen braucht die ganzer Kirche die Erfahrung des Zusammenlebens, die eure Kirchen seit dem ersten christlichen Jahrtausend gesammelt haben“.
Wie aus einer Verlautbarung des Heiligen Stuhls hervorgeht, hat Papst Benedikt XVI. dem von katholischen Patriarchen und Großerzbischöfe vielfach geäußerten Wunsch entsprochen und sie zu dem Treffen eingeladen, das am 19. September 2009 in der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo stattfand. Mit dem Heiligen Vater nahmen auch der Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone, der Präfekt für die Orientalischen Kirchen, Kardinal Leonardo Sandri, verschiedene Mitarbeiter und die „Oberhäupter und Väter“ der mit dem Bischof von Rom unierten katholischen Ostkirchen teil. Der Papst begann das Treffen mit dem Gebet und mit einem Grußwort an die Gäste. Sodann hielten die Patriarchen und Großerzbischöfe ihre Ansprachen, die dem Papst für die Initiative dankten und dabei zwei Aspekte der Verbundenheit hervorhoben, die sie besonders kennzeichnen: die Verbindung zum Erbe des christlichen Orients und die Verbindung zum Petrusnachfolger als Oberhirte der Weltkirche, mit seinem Charisma der Einheit und der Wahrheit in der Liebe. Sodann erläuterten sie besondere Fragen und allgemeine Probleme, wie zum Beispiel das Migrationsphänomen mit einem besonderen Augenmerk für den ökumenischen und interreligiösen Kontext, in dem die jeweiligen Kirchen leben. Abschließend fasste der Papst die Beiträge zusammen und bot geeignete Orientierungshilfen. Zur Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Papst nahmen die Patriarchen und Großerzbischöfe am Freitag, den 18. September an einem Treffen mit Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone teil, bei dem auch Kardinal Leonardo Sandri und einige Mitarbeiter der Kongregation für die Orientalischen Kirchen anwesend waren. (SL) (Fidesdienst, 21/09/2009 – 54 Zeilen, 619 Worte)


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