ASIEN/SÜDKOREA - Wiedereröffnung des “Museums der koreanischen Märtyrer” in Seoul

Freitag, 11 September 2009

Port Moresby ( Fidesdienst) – “Es ist ein Ort herausragender Bedeutung, um die Geschichte der Kirche in Korea und den Glauben unserer Vorgänger kennen zu lernen.” Mit diesen Worten, die vom Fidesdienst aufgegriffen wurden, begrüßte der Erzbischof von Seoul, Nicholas Choeng, die Wiedereröffnung des Museums der Koreanischen Märtyrer in Seoul. Es befindet sich in Jeoldusan in der Erzdiözese Seoul und war zwei Jahre lang mit auch neuen Technologien vollständig renoviert und modernisiert und wurde damit zu einem modernen multimedialen Museum, das die Geschichte des Christentums in Korea und seiner Märtyrer erzählt.
Das Museum/Heiligtum – das Gebäude enthält auch Säle für die Liturgie und Bereiche für das Gebet und die innere Sammlung – wurde 1967 geplant und genau an dem Ort erstellt, an dem in der Zeit von 1866 bis 1873 zahlreiche Märtyrer starben, d.h. als Tausende von Katholiken während der schrecklichen Verfolgungen umgebracht wurden. Es gibt zahlreiche historische Dokumente, Rekonstruktionen, Fotografien und Bilder, Video-Dokumente, die heute den Besucher auf seinem Weg durchs Museum begleiten, der – wie Kardinal Choeng hervorhob - “auch ein Parcours sein will, der den “Glauben der Person, die ihn geht, weckt und erneuert”.
Die Wiedereröffnung erfolgte im Monat September, der in Korea als “Monat der Märtyrer” bezeichnet wird, insofern als die Universalkirche am 20. September das Fest des Heiligen Andres Kim Taegon (1821-1846), des ersten koreanischen begeht, der Märtyrer und Schutzpatron des koreanischen Klerus ist. Aus Anlass dieser Feierlichkeit organisieren alle koreanischen Diözesen Veranstaltungen zum Gedenken an die koreanischen Märtyrer, wobei vor allem Wallfahrten zu den ihnen geweihten Heiligtümern durchgeführt werden.
Die Verkündigung des Evangeliums begann in Korea im XVII. Jahrhundert und ist dem Apostolat einiger Laien zu verdanken, die dann eine starke und sehr aktive Gemeinde gründeten. Diese erlitt schwere Verfolgungen vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jh.: Korea zählt mehr als 10.000 Märtyrer, die in den verschiedenen Verfolgungswellen getötet wurden. Die koreanische Kirche verehrt inzwischen 103 von ihnen, die 1984 von Johannes Paul II. in Seoul kanonisiert wurden anlässlich der ersten Kanonisierungs-Zeremonie außerhalb des Vatikans.
Außerdem wurde 2004 offiziell die Diözesan-Phase in Seoul für einen neuen Seligsprechungs-Fall eröffnet, nämlich den des Gottesdieners Paul Yun Ji-chungs und seiner 123 Kameraden, die 1791 in odium fidei gefoltert und getötet wurden, als das Christentum in Korea noch ganz am Anfang stand. (PA) (Fidesdienst 11/9/2009)


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