AFRIKA/KENIA - Medizinische und soziale Hilfe: Medikamente und Lebensmittel für ein Land, in dem sich der Hunger mehr und mehr ausbreitet

Donnerstag, 10 September 2009

Nairobi (Fidesdienst) – In der Barackensiedlung Kayole am Stadtrand von Nairobi (Kenia) wurde vor kurzem ein neues Aufnahmezentrum für HIV-Infizierte eröffnet. Nach zweijähriger Arbeit konnte die Nichtregierungsorganisation Intersos in Zusammenarbeit mit der einheimischen Nichtregierungsorganisation Wofak, der größtenteils HIV-infizierte Frauen angehören, und den Einwohnern der Barackensiedlung, das Aufnahmezentrum einrichten, in dem über 100 Menschen betreut werden, die jeden Monat um Beratung, Hilfe, Informationen und Medikamente bitten: es wird auch eine Tafel geben, die rund 150 Kinder jeden Tag mit einer Mahlzeit versorgt. Im Rahmen eines Lebensmittelprogramms versorgt Intersos seit fast zehn Jahren Kinder in Kayole mit einer Mahlzeit, doch infolge der Zuspitzung der Lebensmittelkrise werden auch die Lebensbedingungen der Einwohner der Slums zunehmend prekär. Kenia hat die meisten Hungerleidenden der vergangenen Jahre: fast 4 Millionen Menschen leiden in dem Land nach Schätzungen des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) an Hunger. Hohe Getreidepreise und eine lang anhaltende Dürre führen dazu, dass Menschen auf der Suche nach Lebensmitteln in die bereits überfüllten Städte abwandern, wo sie meist in den Barackensiedlungen am Stadtrand enden. Hunger und Unterernährung gefährden vor allem HIV-infizierte Menschen, bei denen ohne eine angemessene Ernährung eine antiretrovirale Therapie wirkungslos bleibt. Die Lebensmittelkrise führt auch zu einer vermehrten Übertragung von HIV von Müttern auf Kinder. Das Stillen an der Brust ist die Phase, in der es am häufigsten zu Ansteckungen bei Kindern kommt. Die Schwierigkeit besteht darin, angesichts der Krise davon zu überzeugen, ihre Kinder mit Milchpulver zu ernähren, das sehr teuer ist, doch damit sind viele Kinder einer Ansteckungsgefahr augesetzt. (AP) (Fidesdienst, 10/09/2009 – 23 Zeilen, 267 Worte)


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