AFRIKA/BURKINA FASO - Staat und Kirche appellieren an die nationale Solidarität für die Opfer der Regenstürme der vergangenen Tage: in Westafrika zählen die Opfer mehr als eine halbe Million

Dienstag, 8 September 2009

Ouagadougou (Fidesdienst)- Der Präsident von Burkina Faso hat einen Appell an die Nation gerichtet eine Million CFA (= 1,5 Millionen Euro) für die Opfer der Überschwemmungen zu sammeln, die das Land und insbesondere die Hauptstadt Ouagadougou Anfang September getroffen haben.
Das Staatsoberhaupt hat auch die Bilanz dieser nationalen Katastrophe bekannt gegeben: 10% der Bevölkerung der Hauptstadt (156.000 Menschen) sind von der Überschwemmung betroffen. Die Wassergewalt hat Häuser mit sich gerissen, öffentliche und private Strukturen, wobei mindestens 8 Menschen ums Leben kamen. In Ouagadougou wurden 25.000 Wohnungen zerstört, im Rest des Landes weitere 180.000.
Präsident und Minister haben versprochen je ein Monatsgehalt für die Opfer zur Verfügung zu stellen.
Erzbischof François Rouamba von Koupéla, der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Burkina Faso und Niger, hat einen Appell an die nationale und internationale Öffentlichkeit gerichtet und um Solidarität für die Opfer gebeten. ”Im Geiste der Brüderlichkeit und im Glauben und Hoffnung drücken wir, eure Bischöfe, allen Opfern und ihren Familien unser tiefes Mitgefühl in diesen schmerzvollen Umständen aus. Wir versichern euch unseres Einsatzes und unseres brüderlichen Gebets und anvertrauen Gott all jene an, die ihr Leben verloren haben. Wir bekunden der Regierung von Burkina Faso, seinen Strukturen und der Stadt Ouagadougou unsere Solidarität, die sich um die Opfer bemüht haben. In derartigen Umständen sind wir alle aufgerufen zu handeln” bekräftigt die Botschaft der Bischöfe. Erzbischof François Rouamba, hebt hervor, dass zu Hilfsarbeiten für die Opfer die Gemeinden von Ouagadougou sowie die christlichen Basisgemeinden aufgerufen wurden (BCC). Auch das nationale Notstandskomitee der Katholischen Organisation für Entwicklung und Solidarität (OCAD), die Diözesan-Caritas von Ouagadougou und der Catholic Relief Service (CRS) sind seit dem ersten Tag im Einsatz”. Um den unmittelbaren und längerfristigen Bedürfnissen zu begegnen rufen die Bischöfe “alle Christen und alle Menschen guten Willens dringend auf konkrete Solidaritätsbeweise zu zeigen, wobei wir auf die Großherzigkeit eines jeden zählen.”
Die Kirche hat beschlossen die während den Messen gesammelten Opfergaben zu spenden und hat in den Gemeinden eine Sammelaktion für Kleider, Decken, Lebensmittel usw. Eingeleitet.
“Wir sind überzeugt, dass die Medien das Publikum auch weiterhin sensibilisieren, damit diese spontane, in derartigen Situationen notwendige Solidarität noch verstärkt wird. Wir organisieren auf Lokalebene die Hilfe für die Katastrophenopfer, wollen aber auch einen dringlichen Appell an alle Schwesterkirchen und an all unsere Partner richten, dass sie uns in dieser Solidaritätsbemühung unterstützen. Wir danken euch jetzt schon für all das, was ihr im Namen des Glaubens an den Herrn getan habt und tut”, schließt die Botschaft.
Außer Burkina Faso wurden auch andere Länder Westafrikas von den Überschwemmungen dieser Tage heimgesucht. Gemäß den Angaben des Regionalbüros der VN für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten sind mehr als 592.000 Menschen in der Region von den Überschwemmungen betroffen.
Im Niger sind die Opfer 67.00; in Ghana 55.000; in Benin 20.000, in Guinea Conakry 15.000; in Gambia 8.700; in Mauretanien zwischen 8.000 und 10.000; in der Elfenbeinküste ca. 2.000; in Sierra Leone 1.500.(L.M.) (Agenzia Fides 8/9/2009)


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