AMERIKA/HONDURAS - Krise in Honduras: “Die Auseinandersetzungen darf nicht zur Verschärfung der Gewalt dienen, sondern soll Dialog, Konsensus und Aussöhnung fördern” erklären die Bischöfe

Donnerstag, 9 Juli 2009

Tegucigalpa (Fidesdienst) – In der nach den Ereignissen vom 28. Juni unter dem Titel “Aufbau aus der Krise” von der Bischofskonferenz von Honduras veröffentlichen Erklärung bestehen die Bischöfe auf einer Klarstellung des Geschehenen. Es wird darin bekräftigt, dass “Honduras weiterhin so wie bisher ein Land von Brüdern sein will, die vereint in Gerechtigkeit und Frieden leben”, und deshalb ist es “notwendig, dass wir entschieden für die Anhörung anderer Meinungen eintreten, sodass ein echter Dialog zwischen allen Bereichen der Gesellschaft zustande kommen und man damit zu konstruktiven Lösungen gelangen kann.”
Gleichzeitig ist es “von grundlegender Bedeutung, das Programm des obersten Wahlgerichts für die Sicherstellung der Wahlen im kommenden November zu respektieren.”
Die Bischöfe richten einen besonderen Appell vor allem an diejenigen, in deren Händen die Führung des Landes lag und jetzt liegt, und sie ermahnen sie “sich nicht von Egoismus, Rachsucht, Verfolgungswillen, Gewalt und Korruption leiten zu lassen”, sondern “Wege des Verständnisses und der Aussöhnung zu suchen und dabei persönliche oder Gruppeninteressen zu überkommen.”
Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Kräfte werden daraufhin angehalten “emotive Reaktionen zu überwinden und nach der Wahrheit zu suchen”. Insbesondere müssen “heute mehr denn je die Vermittler von sozialer Kommunikation ihre Liebe zu Honduras zum Ausdruck bringen, indem sie Befriedung und Zufriedenheit unseres Landes suchen und dabei persönliche Attacken in dem Bemühen um das Gemeinwohl beiseite lassen”. Die Bevölkerung wird aufgefordert sich diese Ideen auf respektvolle und verantwortungsvolle Weise zueigen zu machen, damit “wir alle und gerechteres und solidarischeres Honduras durch ehrliche Arbeit aufbauen können”.
In ihrem Kommuniqué fordern die Bischöfe die Organisation Amerikanischer Staaten auf “all das Illegale, was in Honduras geschehen ist, aufmerksam zu beobachten und sich dabei nicht nur auf die Ereignisse vom 28. Juni an zu beschränken.” Wenn “das interamerikanische System sich nämlich damit begnügt die Demokratie an den Wahlurnen zu beschützen, aber ansonsten sich in Zukunft nicht für eine gute Regierung einsetzt, für die Vermeidung von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Krisen, dann wird ein verspätetes reagieren auf diese Probleme keine Lösung bringen.”
Die Bischöfe bekräftigen der internationalen Gemeinschaft gegenüber “das Recht unser Schicksal ohne jeglichen einseitigen Druck selbst zu bestimmen und nach Lösungen für das Wohl Aller zu suchen.” In diesem Sinne lehnen sie “Gewaltandrohungen jeder Art, die nur Leid für die Ärmsten hervorbringen” ab.
In der Erklärung wird darüber hinaus den Brüdern in vielen Ländern Dankbarkeit dafür ausgesprochen, dass sie “durch ihre Solidaritätsbezeugungen, durch ihre Unterstützung und Nähe uns Hoffnung machen, ganz anders als die bedrohlichen Haltungen einiger Regierungen.”
“Die derzeitige Situation kann sich als nützlich erweisen, einen neuen Weg zu finden und einzuschlagen, ein neues Honduras aufzubauen.”, heißt es in dem Text. “Die derzeitigen Auseinandersetzungen – fahren die Bischöfe fort – dürfen die Gewalt nicht weiter zuspitzen, sondern sollen einen neuen Start für Dialog, Konsensus und Aussöhnung möglich machen, damit wir als honduranische Familie gestärkt daraus hervorgehen, den Weg einer umfassenden Entwicklung für alle Bürger von Honduras beschreiten können.”
Die Presseerklärung der Bischofskonferenz schließt mit einer Ermahnung an alle Gläubigen:” Gebet und solidarisches Fasten zu intensivieren, auf dass Gerechtigkeit und Frieden regieren können.” (RG) (Fidesdienst 9/7/2009.


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