AFRIKA - Die Nachfrage nach traditionellen Drogen geht zurück, doch der Konsum von synthetischen Drogen in den Entwicklungsländern nimmt zu: dies geht aus einem Bericht des UN-Büros für die Bekämpfung von Drogen und Kriminalität hervor

Donnerstag, 25 Juni 2009

Wien (Fidesdienst) – „So lange die Nachfrage anhält, werden die schwachen Länder immer Zielgruppe der Drogenhändler bleiben. Wenn Europa Afrika wirklich helfen will, sollte es seinen Appetit auf Kokain zügeln“, so der Leiter des UNODC (UN Office on Drugs and Crime), Antonio Maria Costa, bei der Präsentation des Jahresberichts des UN-Büros mit Sitz in Wien. Der „2009 World Drug Report“ wird am Weltdrogentag, am 26. Juni veröffentlicht.
Der Bericht betont, dass dank internationaler Bemühungen der Kokainfluss von Lateinamerika nach Europa über Westafrika zurückgegangen ist. Trotzdem sind die Gewalt im Zusammenhang mit dem Drogenhandel und die damit verbundene politische Instabilität immer noch eine ernsthafte Bedrohung für die Länder in der Region, insbesondere Guinea-Bissau. Dort wurde zum Beispiel der Mord an Staatspräsident „Nino“ Vieira in Zusammenhang mit Drogengeschäften mit Lateinamerika gebracht (vgl. Fidesdienst vom 3. März 2009).
Der UN-Bericht macht jedoch auch Hoffung: Die Nachfrage nach Kokain, Opiaten und Marihuana geht zurück, wobei gleichzeitig vor dem Ansteigen der Nachfrage nach synthetischen Drogen in Entwicklungsländern gewarnt wird. Während die Nachfrage in den Industrieländern gleich bleibt, steigen in den Entwicklungsländern sowohl die Nachfrage als auch der Konsum, wobei aus verschiedenen Ländern keine genauen Daten vorliegen. Zu den größten Herstellern synthetischer Drogen gehören die Länder Südostasiens, insbesondere die Mekong-Anrainer. Zu den Regionen, wo synthetische Drogen weit verbreitet sind, gehört auch der Nahe Osten.
Was den Kokainhandel anbelangt betont Costa, dass „der globale Kokainmarkt im Umfang von 50 Milliarden Dollar derzeit eine erdbebenähnliche Erschütterung erfährt, was auch die Tatsache unter Beweis stelle, dass „der Reinheitsgrad und die beschlagnahmten Menten zurückgehen, die Preise hoch sind und die Konsummodelle sich entwickeln. Dies könnte eine Erklärung für die makabre Eskalation der Gewalt in Ländern wie Mexiko sein. In Mittelamerika kämpfen die Drogenkartelle um ihre Marktanteile“. Auch in Westafrika scheint der Rückgang der beschlagnahmten Mengen einen geringeren Kokainfluss wiederzuspiegeln, nachdem er fünf Jahre lang rapide angestiegen war.“ (LM) (Fidesdienst, 25/06/2009 – 32 Zeilen, 340 Worte)


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