EUROPA/MOLDAWIEN - MISSION UND EMIGRATION - „Der Koffer mit der Paketschnur“: „Man hat mich träumen lassen, indem man mich belog. Es war ein ständiges Kommen und Gehen der Freier. Ich möchte allen Mädchen sagen: geht nicht ins Ausland. Man erzählt euch nur Märchen! Die Realität ist schrecklich“

Donnerstag, 25 Juni 2009

Chisinau (Fidesdienst) – Der Bericht eines Mädchens aus Moldawien, die Opfer des Menschenhandels wurde, die mit vielen falschen Versprechen angelockt und dann zur Prostitution in verschiedenen europäischen Ländern gezwungen wurde, steht stellvertretend für viele andere junge Mädchen, die man anlockt, verkauft und ausbeutet. Es ist ihr gelungen, nach Hause zurückzukehren, weil sie von der Polizei befreit wurde. Aufgrund der eigenen Erfahrung warnt sie alle Mädchen, die sich in derselben Situation befinden. Wörtlich sagt sie: „Ich bin Moldawierin und lebe in Modawien. Ich arbeite auf Baustellen. Mein Monatsgehalt beträgt 1.600 Lei, rund 100 Euro im Monat. Es mag euch wenig erscheinen, doch das ist die Realität. Wir sind hier alle unterbezahlt. Für das Zimmer, in dem ich wohne zahle ich jeden Monat 700 Lei etwa 45 Euro. Wenn ich mit der Arbeit auf einer Baustelle fertig bin, gehe ich auf andere Baustellen. Als ich jünger war träumte ich davon anderswo zu arbeiten und mir eine Wohnung zu kaufen. Man hat mich träumen lasse, indem man mich belog. Es ist mir gelungen in meine Heimat zurückzukehren, ohne dass ich ermordet wurde. Wir waren drei Mädchen im Alter zwischen 16 und 17. Jahren. Man hat uns auf illegale Weise von einem Land in ein anderes gebracht. Als wir die Grenze überquert hatten, habe ich alles verstanden. Ich weiß nicht, ob ich mehrmals verkauft wurde. Ich möchte nicht alles erzählen, was ich erlitten habe und wo ich war. Vielleicht in Italien, vielleicht in Albanien… Man sagte mir, dass ich für die Unterkunft und Essen selbst sorgen musste. Es war ein ständiges Kommen und Gehen der Freier. Ich habe sehr darunter gelitten. Ich konnte mich retten, weil die Polizei uns gefunden hat. Denn anderen Mädchen möchte ich sagen: ihr seid hübsch und jung und müsst Respekt für euch selber haben. Geht nicht ins Ausland. Man erzählt euch nur Märchen! Die Realität ist schrecklich“ (Luca de Mata) (Vorschau auf die vierteilige Dokumentationsreihe: „Der Koffer mit der Paketschnur“: Ein Bericht zur Emigration in aller Welt, den der italienische staatliche Fernsehsender RAIUNO ab dem 29. Juni im Abendprogramm ausstrahlen wird). (Fidesdienst, 23/06/2009 – 19 Zeilen, 286 Worte)


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