ASIEN/TÜRKEI - „Das Paulusjahr hat den Gläubigen in der Türkei geholfen die eigene christliche Identität neu zu entdecken und es hat dem Ökumenismus neue Impulse gegeben“, so der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz, Bischof Luigi Padovese, zum Fidesdienst

Mittwoch, 24 Juni 2009

Istanbul (Fidesdienst) – „Die Feiern zum Paulusjahr waren ein ganz besonders bedeutendes kirchliches Ereignis für die katholische Kirche in der Türkei. Diesen Feiern haben sich auch die anderen Kirchen in der Türkei angeschlossen, so dass sie auch zu einer kostbaren Gelegenheit zur Stärkung des Ökumenismus wurden. Des heiligen Paulus, des Apostels der Einheit, wurde in seiner Eigenschaft als ‚Apostel aller Christen’ gedacht“, so der Vorsitzende der Türkischen Bischofskonferenz und Apostolische Vikar von Anatolien, Bischof Luigi Padovese, in einem Kommentar zum Paulusjahr für den Fidesdienst.
„Die Christen in der Türkei“, so der Bischof, „haben ihre eigene Identität neu entdeckt: Gleichsam können wir auch sagen, dass die häufige Präsenz in den christlichen Medien, die verschiedenen Wallfahrten von Jugendlichen, Ordensleuten und anderen Gläubigen zur Reflexion über die christliche Identität beigetragen haben, die Paulus so klar verkündet und verteidigt hat. Im Inneren eines Landes mit muslimischer Mehrheit ist es wichtig über die eigene christliche Identität nachzudenken und dabei eine falsche Irenik zu vermeiden, die nur zum Verlust des Bewusstseins dessen führt, was man selber ist“.
Bischof Padovese hebt insbesondere die Bedeutung der Wallfahrten hervor: „Eines muss gesagt werden: tausende Pilger kamen dieses Jahr nach Tarsus und Antiochia,. Dieses stetige Kommen von Menschen und Gläubigen, die nicht nur als Touristen kamen, hat sich positiv auf die öffentliche Meinung ausgewirkt und hat bestimmt zumindest bei einigen den Eindruck verdrängt, dass Christen heute verweltlicht und Opfer des wilden Konsumdenkens sind und keine Werte besitzen“. „Die Bilanz des Paulusjahres“, so der Bischof Padovese abschließend, „ist demnach sehr positiv. Es bleibt zu wünschen, dass die Pforten, die für die Pilger geöffnet wurden, auch in Zukunft offen bleiben“.
Wie in der Türkei das Ende des Paulusjahres gefeiert wird beschreibt der Sekretär der Bischofskonferenz, Pfarrer Mauro Pesce: „am 27. Juni wird Kardinal Jean-Louis Tauran als Gesandter des Papstes in die Türkei kommen. Am 28. Juni findet in Antiochia eine ökumenische Feier im Beisein von Kardinal Tauran, des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios und Vertreter anderer christlicher Kirchen statt. Am 30. Juni veranstalten die türkischen Behörden eine Schlussfeier zum Paulusjahr in Tarsus: auf dem Programm stehen Konzerte und Debatten im Geist der interreligiösen Freundschaft. Zeitgleich findet in Iskenderun das 13. Internationale Paulus-Symposium statt, das Bischof Padovese in Zusammenarbeit mit dem Päpstlichen Athenäum „Antoniano“ veranstaltet und an dem berühmte Theologen und Professoren europäischer Universitäten teilnehmen. (PA) (Fidesdienst, 24/06/2009 – 38 Zeilen, 415 Worte)


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