EUROPA/FRANKREICH - MISSION UND EMIGRATION - „Der Koffer mit der Paketschnur“: Fernand, ein Afrikaner aus Benin, der kurz vor dem Studienabschluss steht, kümmert sich um europäischen Roma in Frankreich

Freitag, 5 Juni 2009

Toulon (Fidesdienst) – „Ich helfe hier in Frankreich den Roma. Ich weiß, es erscheint paradox, dass ein afrikanischer Student aus Benin nach Europa kommt und sich hier um Europäer kümmert, die diskriminiert werden“, so Fernand Koko, ein Afrikaner aus Benin, der in Toulon lebt und kurz vor dem Studienabschluss steht, und die Zeit und den Willen findet, um sich in den Dienst der Randgruppen der europäischen Gesellschaft zu stellen. „Das Zusammenleben zwischen Roma und Franzosen ist nicht einfach. In Afrika kennt man keinen Unterschied zwischen Franzosen, Italienern, Polen … Für uns sind das alles Weiße. Die Nationalität erkennen wir erst an der Sprache. Früher glaubte ich, dass vor allem Afrikaner als Kriminelle gelten, ich hätte nicht gedacht, dass dies auch für andere Gruppen, wie zum Beispiel die Roma gilt. Wenn ich erzähle, dass ich unter den Roma arbeite, sagt man mir: „Du hast Mut!“. Die Roma werden als Diebe, als Heuchler dargestellt… Alles, was in diesem Leben negativ ist wird den Roma zugeschrieben. Auch das Hilfswerk, für das ich arbeite, stand den zunächst Roma skeptisch gegenüber, hat die eigene Einstellung dann aber geändert. Man hat mir auch erzählt, was sie unter dem Kommunismus alles erleiden mussten. Einen Roma fragte ich einmal: ‚Wenn es dir in Frankreich nicht gut geht, wenn die Menschen hier von euch Roma nichts wissen wollen, warum geht ihr nicht nach Rumänien zurück?’ und er antwortete ‚Aber neIn Fernand, das können wir nicht, hier finden wir wenigstens im Abfall etwas zu Essen!’“. (Vorschau auf die vierteilige Dokumentationsreihe: „Der Koffer mit der Paketschnur“: Ein Bericht zur Emigration in aller Welt, den der italienische staatliche Fernsehsender RAIUNO ab dem 29. Juni im Abendprogramm ausstrahlen wird“. (Fidesdienst, 05/06/2009 – 23 Zeilen, 301 Worte)


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