VATIKAN - DIE WORTE DER GLAUBENSLEHRE von Don Nicola Bux und Don Salvatore Vitiello - Die wahre Notlage besteht im Glauben

Donnerstag, 28 Mai 2009

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Ab und an, mit “komischerweise” regulären Abständen, werden mehr oder weniger “Bücher gegen den Strom und/oder skandalöse Bücher geschrieben. Die ersten werden meist innerhalb der Kirche selbst erdacht, geschrieben, veröffentlicht und verbreitet, die letzteren werden auf kluge Weise programmiert von einer aufmerksamen Regie außenstehender Mächte, auch in den Momenten ihres Erscheinens.
Es ist eine stark ideologisches Vorgehen, denn es hat als Ziel die Schwächung der Institution, auch auf finanzieller Seite, um die Kraft ihrer Gegenwart in der Welt selbst zu schwächen! Im Grund ist es das „alte napoleonische Spiel“, das den neuen demokratischen Gesetzen und den heutigen Kommunikations- und Persuasionsmitteln angepasst worden ist.
Die ersten hingegen, die „Bücher gegen den Strom“ ab intra, innerhalb der Kirche, schlagen mit hartnäckiger Wiederholung - so als wäre es ein Mantra und so als ob eine falsche Aussage durch ständiges Wiederholen wahr würde – als Lösung und Heilmittel gegen jedes Übel eine weitere Säkularisierung der Kirche vor, ihre „Anpassung“ an die Welt, von der man ganz ehrlich nicht versteht, welche Wurzeln dafür in der Hl. Schrift, in der Theologie und in der Geschichte gefunden werden könnten.
Die Alternative zwischen Kirche und Welt ist radikal und grundlegend für das neue Volk Gottes, für jene Ethnie „sui generis“, von der Paul VI sprach, die nie der Welt angeglichen werden kann und wenn sie es tut wird sie reduziert oder sie reduziert sich selbst, verliert jegliches Interesse und wird stumm, unfähig die Alternative des Evangeliums zu verkünden.
Der wirkliche „christliche Unterschied“, den wir gerne „katholischen Unterschied“ nennen und dabei jenen ökumenischen und universellen Wert hervorheben, besteht gerade in diesem „in der Welt aber nicht von der Welt sein“ des Evangeliums; beibehaltend Aufmerksamkeit, die Reinheit des Gewissens der Tauben und die Klugheit der Aktion der Schlangen.
Beide editorialen Versuche scheinen jene säkulare „Normalisierung“ des christlichen Phänomens zu nähren, welche die Machthabenden, seit dem römischen Reich, ständig gesucht haben, ohne sie je zu erreichen. Beide editorialen Versuche reduzieren – als Streben die ersteren, als Anklage die letzteren – das Christentum zu einem ethischen und moralistischen Ausgang und wenden den Blick ab vom „theozentrischen Heil“, das Christus der Welt gebracht hat, das er mit seinem eigenen Blut erworben hat. Ein Heil das, wenn es die freie Annahme von Seiten des sündigen Menschen erfährt, eine neue Kreatur schafft, die nicht mit dem zu vergleichen ist, was bis zu diesem Moment gekannt und erfahren worden war.
Letztendlich ignorieren sie – die ersten in theologischer und die zweiten in historischer und sozialer Hinsicht – dass die echte Notlage, in der sich unsere Zeit befindet, der Verlust des Glaubens ist! Der progressive Verlust der Gewissheit, dass Jesus von Nazareth, der Herr nd Christus, der einzige universelle Erlöser der Geschichte ist (vgl. Erklärung der Glaubenskongregation „Dominus Jesus“, vom 6. August 2000) in der Kirche und die progressive, freiwillige Ausklammerung des öffentlichen Wertes des Glaubens als einigenden und stabilisierenden Faktor der Gesellschaft und als Garantie jener Plattform geteilter Werte, die allein einen wirklich demokratischen Ordnung sichern.
Es ist nötig, all diesen mehr oder weniger gelungenen editorialen Versuchen zu „widerstehen“, in der festen Gewissheit, dass das echte Problem, der echte kirchliche und soziale Notstand, die Wiedererlangung des Glaubens betrifft! Jenes einfachen und gesunden, nie intellektualisierten, Glaubens, der typisch für den einfachen Mann ist, der unsere ganze Achtung genießt, und der nie das übernatürliche Wirken Gottes in der Welt ausschließt. Jenes Glaubens der trotz allem immer sicher ist, dass Gott der Herr der Geschichte ist und dass er, wenn er will „die Zedern des Libanon“ zerbricht. (Fidesdienst 28/5/2009; Zeilen 48, Worte 595)


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