AFRIKA/KENIA - „Stellt eure Eigeninteressen in den Hintergrund und konzentriert euch auf das Schicksal der Nation“: Appell des Erzbischofs von Mombasa an die Führung des Landes

Dienstag, 19 Mai 2009

Nairobi (Fidesdienst) – „Nur durch die Achtung der anderen und den korrekten Gebrauch des Dialogs wird diese Regierung vorankommen, wenn es darum geht, die Themen zu bewältigen, die sich auf das Leben der Kenianer auswirken“, so Erzbischof Boniface Lele von Mombasa (Kenia) in einer Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt.
In den vergangenen Wochen waren die Spannungen gewachsen, die seit einiger Zeit innerhalb der Regierungskoalition existieren, was den Bürgern zunehmend Sorge bereitet. Die Regierung der nationalen Einheit wurde auf der Grundlage von Vereinbarungen geschaffen, mit denen die heftigen Auseinandersetzungen beendet wurden, zu denen es im vergangenen Jahr zwischen den Anhängern des Präsidenten Kibaki und den Anhängern des Premierministers Odinga gekommen war, die um das Präsidentenamt konkurrierten.
Die anhaltenden Uneinigkeiten in den Reihen der Regierungskoalition alarmieren auch die internationale Staatengemeinschaft. Am 13. Mai erklärten die Vereinigten Staaten ihre „tiefe Sorge“, im Hinblick auf die ständigen politischen Streitigkeiten in der Regierungskoalition. Außerdem wird das Land von immer wieder neuen Korruptionsskandalen erschüttert.
„Die Kirche ist als Gewissen der Gesellschaft verpflichtet, die Menschen zu versöhnen, damit der Aufbau des Landes und das friedliche Zusammenleben möglich sind“, so der Erzbischof von Mombasa. „In diesem Moment steht unser Land großen Herausforderungen gegenüber, die von unseren Führungskräften hervorgerufen wurden und die Bürger des Landes direkt betreffen“.
„Warum gehen unsere Führungskräfte diese Probleme nicht direkt an, wenn ihnen die Interessen der Bürger wirklich am Herzen liegen? Es gab keine Verbesserung, was den Regierungsstil anbelangt. Es gibt ständig Verleumdungen, man schlägt sich auf die eigene Brust …und dies führt zu einer schlechten Regierungsführung“, so der Erzbischof weiter.
„die Kenianer haben Hunger und sind wütend und der Streitigkeiten unter den Ministern müde. Sie haben mit Hunger, Dürre, Überschwemmungen, Arbeitslosigkeit und vielen anderen Problemen kämpfen, und unsere Führungskräfte sind verpflichtet, das Leben ihrer Bürger zu bessern“, so Erzbischof Lele.
„Als Kirche fordern wir dazu auf, die Vernunft in der Regierung wieder walten zu lassen, da sie sonst Gefahr läuft, rasch in sich zusammen zu fallen. Stellt eure Eigeninteressen in den Hintergrund und konzentriert euch auf das Schicksal der Nation“, so der Appell des Erzbischofs von Mombasa an die Führung des Landes.
„Kenia ist keine politische Partei, es ist ein Land und ein souveräner Staat. Die Parteien kommen und gehen, doch Kenia wird bleiben. Gegenseitiger Respekt ist der wahre Schlüssel zur Harmonie. Das Gemeinwohl muss Vorrang haben und dies wird nur durch einen ehrlichen Dialog möglich sein. Ich fordere euch zu gegenseitigem Respekt auf und dazu einander gleichberechtigt zu behandeln und euch um die Sanierung unseres gemarterten Landes zu bemühen“, so der Erzbischof von Mombasa abschließend. (LM) (Fidesdienst, 19/05/2009 – 46 Zeilen, 464 Worte)


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