AFRIKA/MADAGASKAR - Erneute Herausforderungen zwischen zwei starken Männern Madagaskars

Donnerstag, 14 Mai 2009

Antananarivo (Fidesdienst)- Der Präsident der Übergangsregierung Madagaskars, Andry Rajoelina, hat erklärt, dass er nicht für die Präsidentschaftswahlen 2010 kandidieren wird, auch wenn es die drei vorhergehenden Staatsoberhäupter auch nicht tun werden.
Rajoelina hat erklärt, dass Verhandlungen im Gang sind, um mit den vorherigen Präsidenten eine Vereinbarung in diese Richtung zu treffen, aber er hat auch hervorgehoben, dass „die Vereinbarung nicht von allen akzeptiert wurde“. Eine implizite Bezugnahme auf Marc Ravalomanana, den Präsidenten, der im März dieses Jahres abgedankt hat und ein Dokument unterzeichnet hat, in dem die Macht einem militärischen Direktorium übergeben wurde, welches sie dann in die Hände Rajoelinas übertrug, dem hauptsächlichen Gegner Ravalomananas. Rajoelina bildete dann eine Hohe Autorität des Übergangs, um das Land auf neue Wahlen vorzubereiten (siehe Fides 30/4/2009).
Der ehemalige Präsident, der sich in Südafrika im Exil befindet, erklärt jedoch, dass er gezwungen wurde unter Bedrohung seines Lebens und des Lebens seiner Familie die Abdankung zu unterzeichnen und erhebt den Anspruch, noch Staatsoberhaupt zu sein. Wenige Stunden nach der Erklärung Rajoelinas hat Ravalomanan erklärt, „dass es sein kann, dass ich in wenigen Wochen wieder nach Madagaskar komme“ und hat die internationale Gemeinschaft um Hilfe bei der Rückkehr ins Land gebeten.
Eine Situation, die also nicht leicht ist für den speziellen Vermittler für Madagaskar, der am 11. Mai von der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) ernannt wurde mit dem Zweck die „friedliche Rückkehr des Präsident und die Vorbereitung der Wahlen zu erlauben.“
Die neuen Wahlen werden von allen verlangt, denn sowohl Ravalomanan (der ja die Abdankungsdokumente unterzeichnet hat und es muss erst bewiesen werden, dass er dies unter Zwang tat, so seine Gegner) als auch Rajoelina (der nicht gewählt wurde und der auch nicht das von der Konstitution vorgeschriebene Alter von 40 Jahren hat, um Staatsoberhaupt zu werden) sind in einer Krise der Legitimität und das Land braucht eine neue Regierung, die Ausdruck des Willens des Volkes ist. Die internationale Gemeinschaft, die ihre Unterstützung Ravalomananas ausgedrückt hat, hält das Datum 2010, das von der Hohen Autorität des Übergangs festgelegt wurde, für zu weit entfernt und fordert Neuwahlen innerhalb des laufenden Jahres.
Die politische Krise hat die nationale Wirtschaft schwer geschädigt, vor allem die Tourismusbranche, die jährlich 390 Millionen Dollar Profit macht, und die Sektor des Bergbaus, auf dem die Investitionen von Seiten einiger großer ausländischer Firmen blockiert wurden. (L.M.) (Fidesdienst 14/5/2009 Zeilen 33 Worte 388)


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