ASIEN/PAKISTAN - Tausende Christen und Sikh unter den Flüchtlingen, die das Swat-Tal verlassen

Montag, 11 Mai 2009

Islamabad (Fidesdienst) – Unter den Flüchtlingen, die das Swat-Tal verlassen, um vor dem Konflikt zwischen der Regierungsarmee und den Taliban zu fliehen, befinden sich auch tausende Christen und Sikh.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, berichten Menschenrechtsorganisationen, die sich für den Schutz von Minderheiten einsetzen, dass die Zahl der Flüchtlinge in den vergangenen Tagen um ein beachtliches Maß gestiegen ist, nachdem viele Menschen, darunter auch Christen und Sikh die Bezirke Swat, Buner, Shangla und Lower Dir verlassen haben, die sich in der Nordwestprovinz Pakistans befinden, wo Regierungssoldaten eine Offensive gegen die Taliban auf den Weg gebracht haben.
In dem Gebiet herrscht eine humanitäre Krise, die sich von Tag zu Tag zuspitzt (vgl. Fidesdienst vom 11. Mai 2009) und die sich in den kommenden Tagen zu einer Tragödie ausweiten könnte.
Viele christliche Familien hatten die Region bereits verlassen, nachdem muslimische Extremisten ihren Einfluss auf die Gesellschaft ausgebaut hatten und die Kontrolle der Bürokratie de-facto übernommen hatten (vgl. Fidesdienst vom 6. November 2008 und vom 11. September 2007). Die Situation hat sich verschlimmert, nachdem die pakistanische Regierung die Einführung der islamischen Gesetze der Sharia in der Provinz gebilligt hatte (vgl. 16. April 2009).
Gegenwärtig nimmt die Zahl der christlichen Flüchtlinge zu: die Menschen die das Swat-Tal verlassen werden wahrscheinlich auch nicht wieder dorthin zurückkehren können. Dies wird nur möglich sein, wenn die pakistanische Arme die endgültige Kontrolle über die Region wieder gewonnen und den Rechtsstaat wieder hergestellt hat, der allen Bürgern ihre grundlegenden Rechte garantiert.
Nach Schätzungen der Regierung gibt es im Swat-Tal und in den benachbarten Verwaltungsdistrikten rund 5.000 bewaffnete Taliban, die gut ausgerüstet sind und dem Druck der pakistanischen Armee widerstehen.
Nach Angaben von Vertretern örtlicher Behörden schrecken die Taliban auch nicht davor zurück, Zivilisten als menschliche Schutzschilder zu benutzen oder die pakistanischen Soldaten in ein schlechtes Licht zu stellen. Unterdessen wird die Offensive der pakistanischen Regierung von der Mehrheit der Einwohner des Landes begrüßt, die sich eine Wiederherstellung des Rechtsstaats im ganzen Staatsgebiet wünschen. (PA) (Fidesdienst 12/05/2009 – 31 Zeilen, 337 Worte)


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