ASIEN/PAKISTAN - Die Situation der Flüchtlinge im Nordwesten Pakistans spitzt sich zu

Montag, 11 Mai 2009

Islamabad (Fidesdienst) – Die humanitäre Krise im Swat-Tal (vgl. Fidesdienst vom 7. Mai 2009) spitzt sich zu und könnte sich zu einer Tragödie ausweiten: dies bekräftigen internationale Organisationen, die beobachten, dass immer mehr Menschen die Nordwest-Provinz auf der Flucht vor den Gefechten zwischen den regulären Streitkräften und den Taliban verlassen.
Nach Angaben der Vereinten Nationen sind insgesamt rund 1 Million Menschen auf der Flucht und die die zur Verfügung stehenden Einrichtungen und Hilfsmittel sind unzureichend. „Es handelt sich um eine Massenflucht nach der Ausweitung der Konflikte zwischen den Regierungssoldaten und den Milizen in den Regionen Buner, Lower Dir und Swat“, so der Sprecher des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR), Ron Redmond. Die zur Verfügung stehenden Mittel sind knapp und die Menschen brauchen Wasser, Lebensmittel, Unterkünfte und medizinische Versorgung. Insbesondere sind Kinder am meisten betroffen. Die neuen Flüchtlinge kommen vor allem aus den Distrikten Buner, Dir und Swat und sie werden von dem UNHCR, dem Roten Kreuz, dem Roten Halbmond und anderen Nichtregierungsorganisationen versorgt. Tausende Flüchtlinge wurden nach Islamabad, Rawalpindi, Lahore und in andere Städte in Punjab umgeleitet.
Allein in den vergangenen Tagen verließen zahlreiche Familien das Swat-Tal und die meisten von ihnen haben nicht viel mehr als die Kleider, die sie am Leib tragen. Mit Hilfe des UNHCR konnten neue Aufnahmecamps im Verwaltungsbezirk Swabi errichtet werden, während die bereits bestehenden Camps in Jalozai in Nowshera vergrößert werden sollen.
Unterdessen setzt die Armee die Offensive fort, mit der das Swat-Tal zurückerobert werden soll. Der pakistanische Präsident Asif Ali Zardari bekräftigte, dass die Operationen so lange andauern werden, bis in der Region wieder die „Normalität“ hergestellt sein wird, d.h. bis die staatlichen Behörden und die Polizei die Region wieder unter Kontrolle haben, was Kommunikation, Transport, öffentliche Ordnung, Verwaltung und Justiz anbelangt. (PA) (Fidesdienst, 11/05/2009- 26 Zeilen, 298 Worte)


Teilen: